So vielfältig kann eine Studienreise sein

von Evelyn, 04. März 2020

Evelyn, 04. März 2020

Ob ein Städtetrip am Wochenende, ein längerer Urlaub in den Semesterferien oder eine Weltreise vor oder nach dem Studium - Gelegenheiten zum Verreisen finden sich beinahe zu jedem Zeitpunkt. Noch facettenreicher sind die Möglichkeiten, die sich den Studenten in Bezug auf einen Auslandsaufenthalt bieten. Lies hier, wie Studentenreisen dein Leben bereichern und was du für deine Zukunft daraus mitnehmen kannst.

Welche Reise für welchen Zweck?

Studienreise ist nicht gleich Studienreise: Neben Forschungs-Exkursionen innerhalb des eigenen Studiengangs und Sprachreisen bieten einige ausländische Hochschulen in den Semesterferien Summer Schools an. Aber auch Auslandspraktika oder sogar Work & Travel und Au-pair-Aufenthalte eignen sich wunderbar als Bildungsreise. Im Folgenden erklären wir dir, was es mit den unterschiedlichen Formen auf sich hat.

1. Die Forschungs-Exkursion

Gehörst du zu den Glücklichen, deren Studiengang eine Exkursion enthält? Durch die - in der Regel 14-tägige - Reise kannst du zunächst mal fleißig Credit Points sammeln. Aber nicht nur das: Diese Studentenreise verschafft dir wertvolle Einblicke in die Praxis. Neben trockener Theorie bekommst du also die Chance, studienbezogene Themen live zu erleben. Gerade Studenten der Geografie oder Kulturwissenschaften profitieren ungemein von dieser Option. Erst wer vor Ort sieht, worüber er zuvor gelesen oder wovon er gehört hat, kann sich ein authentisches Bild machen. Auch die Zusammenarbeit wird durch die persönliche Kooperation mit Instituten vereinfacht. Der unmittelbare Austausch mit Kollegen, die nicht die eigene Sprache sprechen, stellt gleichzeitig eine gute Übung für das Berufsleben dar. Zudem ist es unglaublich interessant, die Forschungslage direkt in der Gegend kennenzulernen.

2. Die Sprachreise

Wo lässt sich eine Sprache besser lernen als dort, wo sie gesprochen wird? Nur Sprechen, Lesen und Schreiben bringt einen weiter - und das am besten im alltäglichen Gebrauch, statt in theoretisch simulierten Situationen. Spielerisch erworbene Kenntnisse oder Begriffe, die man mit Geschehnissen verbindet, verankern sich nachhaltiger im Gehirn als stupide auswendig gelernte Vokabeln. Darüber hinaus erweitern Erfahrungen mit Menschen anderer Kulturen den eigenen Horizont. Bildliche Eindrücke des Landes kommen noch als willkommenes Gimmick obendrauf. Für spätere Bewerbungen macht ein durch die Reise erworbenes Sprachzertifikat einen guten Eindruck.

3. Die Summer School

Sogenannte Summer Schools sind ein beliebter Treffpunkt für Studenten aus der ganzen Welt. Hier kommen sie in den Genuss von unterschiedlichen Fachvorträgen, Exkursionen in die Umgebung sowie begleitenden Sprachkursen. Der Aufenthalt beläuft sich üblicherweise auf einen Zeitraum von zwei bis sechs Wochen. Infos erhältst du auf diesen beiden Webseiten: Summer Schools in Europe.eu und IEC.

4. Das Auslandspraktikum

Ein Praktikum hat immer mehrere Vorteile in petto: Es schafft Arbeitserfahrung, macht sich gut im Lebenslauf und vor allem gibt es dem Studenten einen Vorgeschmack auf das, was ihn in seinem Beruf erwarten wird. Das Auslandspraktikum vereint diese Aspekte mit der Vertiefung von Sprachkenntnissen und Einblicken in andere Kulturen. Doch damit ist es noch nicht genug: Ein Arbeiten im Ausland auf Zeit fördert nebenbei auch noch die Selbstständigkeit. In einem fremden Land auf sich selbst gestellt zu sein, dort zu leben und zu arbeiten, ist für die persönliche Entwicklung eine der besten Erfahrungen, die ein Mensch machen kann.

5. Work & Travel

Dieser Auslandsaufenthalt bietet sich nach dem Abi an. Liegt der Prüfungsstress erst einmal hinter einem, treibt es viele raus in die Welt. Ein Auslandsjahr zwischen Abitur und Studien- oder Ausbildungsbeginn hat sich nicht nur seit langer Zeit etabliert, es gibt einem jungen Menschen auch erste wichtige Lebenserfahrungen fernab des behüteten Elternhauses mit auf den Weg. Work & Travel (z. B. mit TravelWorks) ist durch all seine Eindrücke ferner Länder eine Bereicherung - und es lehrt, auf eigenen Beinen zu stehen. Durch das Arbeiten neben dem Reisen bekommt man ein Gefühl dafür, wie es ist, sein Leben vom selbst erarbeiteten Geld zu bestreiten.

6. Das Au-pair-Jahr

Wer sich für die Arbeit als Au-pair entscheidet, lernt früh Verantwortung zu übernehmen. Hierbei handelt es sich überwiegend um die Betreuung von einem oder mehrerer Kinder innerhalb der Familie, bei der man für seine Leistungen umsonst leben darf. Tätigkeiten im Haushalt kommen noch hinzu. Dies stärkt die sozialen Kompetenzen, fördert Sprachkenntnisse des entsprechenden Landes und bringt einem - wie alle Auslandserfahrungen - dessen Kultur näher. Einen Überblick über Gastfamilien findest du hier.

Welche Unterkünfte kommen in Frage?

Da Hotels eher teuer sind, empfiehlt es sich für Studenten, andere Unterkunftsarten in Anspruch zu nehmen. Die Auswahl ist groß: Ob ein privates Zimmer via Airbnb oder 9flats.com, ein Schlafplatz beim Couchsurfing oder eine Unterbringung gegen die Mithilfe auf ökologischen Farmen beim "Wwoofing" - es lohnt sich, Neues auszuprobieren. Auch die Jugendherberge oder das Campen sind Möglichkeiten, den meist recht dünnen Geldbeutel der Studenten nicht zu sehr belasten.

Weitere Tipps rund um deine Studienreise

Tipp 1: Nutze deinen Studentenausweis

Wovon du als Student super profitieren kannst, ist dein Studentenausweis. Auch wenn dir die Rabatte im Einzelnen nicht so groß erscheinen, kommt auf ein ganzes Jahr betrachtet doch eine Menge zusammen. Und als Student ist man froh um jede Kostenersparnis, oder? Travel Overland etwa bietet Studententarife für Flüge an.

Tipp 2: Beantrage den internationalen Studentenausweis

Wer Vollzeitstudent ist, und die Hochschule mindestens sechs Monate lang oder fünfzehn Stunden die Woche besucht, der kann auch den internationalen Studentenausweis beantragen. Damit können Studenten vergünstigt an Kursen und Veranstaltungen teilnehmen - sowohl im Inland, als auch im Ausland. Bei den Flügen, der Unterkunft, Verpflegung und Reiseversicherung sind ebenfalls Rabatte drin. Sogar ein Mietwagen ist mit dem internationalen Studentenausweis günstiger zu ergattern. Mehr Informationen darüber, was es mit der International Student Identity Card (ISIC) auf sich hat, wer sie wo beantragen kann und wie viel diese kostet, erfährst du hier.

Tipp 3: Plane früh

Bei einer Studienreise ist es üblich, sich neun bis zwölf Monate vorher anzumelden. Bevorstehende Reisen werden oft vor Beginn des Semesters auf Info-Veranstaltungen bekannt gegeben. Dabei klärt sich dann auch die Frage, ob ein besonderer Ausweis wie der Reisepass, ein Visum oder Impfungen erforderlich sind.

Tipp 4: Verreise in der Nebensaison

Außerhalb der Schulferien sind Flüge und Unterkünfte meistens günstiger. Da du als Student nicht an die klassischen Ferien gebunden bist, brauchst du also nicht unnötig mehr Geld für deine Reise ausgeben. Für alle, die in die Wärme wollen: In südlichen Ländern lässt sich die Sonne auch im September noch genießen.

Tipp 5: Wähle alternative Verkehrsmittel

Gerade in Zeiten des Klimawandels ist es sinnvoll, das Fliegen zu Überdenken. Wenn es auch anders geht, sollte der Flug nicht die erste Wahl sein. Je nach Reiseziel sind die Alternativen auch mit weniger Kosten verbunden. Wenn du also nicht allzu weit von deinem Zielland entfernt wohnst, und es bei folgender Organisation vertreten ist, wäre dies eine gute Option: Mitfahrgelegenheiten wie bei BlaBlaCar schonen deinen Geldbeutel (und - im Vergleich zum Fliegen - die Umwelt) und du lernst neue Leute kennen.

Tipp 6: Vergleiche die Preise

Das erste Angebot ist nicht unbedingt das Beste. Tückisch sind vor allem versteckte Kosten: Der Transfer vom Flughafen zum Hotel beispielsweise sollte im Gesamtpreis enthalten sein.

Bye-bye Germany - Hello World

Na, wurde deine Reiselust geweckt? Dann liegt es nur noch an dir, dein ultimatives Urlaubsziel zu finden. Begebe dich auf die Reise, nimm was für dein Studium daraus mit und entdecke ferne Länder, deren Menschen und Kulturen. Ob besonderes Fachwissen für deinen späteren Beruf, Sprachkenntnisse, soziale Kompetenzen oder Eindrücke des wahren Lebens - ein Auslandsaufenthalt ermöglicht dir die vielfältigste Bildung überhaupt. Das wusste auch schon Wilhelm Busch: "Drum o Mensch, sei weise, pack die Koffer und verreise".