Praktikum im Studium: Chance oder Fail?

Logo der Hochschulinitiative Deutschland von Diana, aktualisiert 11.02.2021


Viele Studienpläne enthalten Praxismodule, um den Studenten die Möglichkeit zu geben, Erfahrungen in der Praxis zu sammeln. Doch leider sind diese Pflichtpraktika für viele Studenten oft ein Reinfall. Über die Möglichkeiten eines Praktikums solltest du aber dennoch nachdenken, selbst dann, wenn dein Studienplan kein Praktikum vorsieht. Es gibt einige Gründe, die für ein Praktikum sprechen, denn du kannst damit nicht nur deinen Lebenslauf aufbessern, sondern auch viele weitere Vorteile nutzen. Welche das sind, zeigen wir dir hier:


Was bringt mir ein Praktikum?

Ein Praktikum dient im Allgemeinen dazu, die allseits bekannte „Praxiserfahrung“ zu sammeln. Doch was heißt das genau? Es heißt, dass du nicht nur in der Vorlesung sitzt und dich mit Wissen berieseln lässt, sondern aktiv etwas tun kannst.

Du kannst …

  • die Arbeitsabläufe von realen Unternehmen beobachten, miterleben und daraus lernen. Wenn du eventuell mit dem Gedanken spielst, dein eigenes Unternehmen zu gründen, sind diese Erfahrungen viel wert!
  • eigene Projekte starten, die du direkt in der freien Wirtschaft umsetzen kannst, statt Dummy- Projekte in der Uni zu machen, die keinerlei Auswirkungen haben.
  • Beziehungen mit Unternehmern oder anderen einflussreichen Mitarbeitern aufbauen. Vielleicht werden dir Türen dadurch geöffnet, an die du zu Beginn deines Praktikums noch gar nicht gedacht hast und die deine Karriere schon während des Studiums boosten.
  • das Praktikum nicht zuletzt immer auch als Orientierungshilfe nutzen. Mit dem Einblick in einen Beruf kannst du herausfinden, ob du dich dafür begeistern kannst und diesen Beruf für dich in Betracht ziehen möchtest, oder ob der Job vielleicht gar nicht so toll ist, wie du es dir vorher gedacht hast.

Wie du siehst, spricht einiges für ein Praktikum und es ist eine Chance, die es sich lohnt zu nutzen!


Wie finanziere ich die Zeit während des Praktikums?

Natürlich spielt bei der Überlegung „Praktikum – ja oder nein?" immer auch der finanzielle Aspekt eine Rolle. Bekommst du ausreichend Bafög, ist dieses Thema kein Problem, denn du kannst die Semesterferien für dein Praktikum nutzen. Damit bist du zeitlich und finanziell auf der sicheren Seite. Bist du jedoch auf einen Nebenjob oder Stelle als Werkstudent angewiesen, um dein Studium zu finanzieren, solltest du bei der Suche nach einem Praktikumsplatz genau hinschauen. Auch heute gibt es immer noch viele Praktikumsstellen, die ohne Vergütung vergeben werden. Entscheidend für eine garantierte Vergütung eines Praktikums ist seit der Einführung des Mindestlohns die Länge des Praktikums.

Absolvierst du ein freiwilliges Praktikum, das länger als drei Monate läuft, hast du gesetzlich Anspruch auf den Mindestlohn. Achte also darauf, dass du eine Praktikumsstelle findest, die auf einen entsprechenden Zeitraum ausgelegt ist. Damit hast du nicht nur den Vorteil der Vergütung, sondern hast zudem mehr Zeit, um einen Einblick in das Unternehmen zu bekommen und die Chance auf mehr verantwortungsvolle Aufgaben. Ein längerfristiges Praktikum lohnt sich also doppelt! Aber Achtung! Die Betonung liegt hier auf „freiwillig“! Absolvierst du ein Pflichtpraktikum, kannst du laut Gesetz keine Vergütung erwarten.


Wo finde ich einen Praktikumsplatz?

Jetzt fragst du dich sicher, wo du einen tollen Praktikumsplatz ergatterst. Hier mein absoluter Tipp: Einfach fragen! Du kannst dich natürlich auf die ausgeschriebenen Stellen bewerben, aber das machen alle anderen auch. Wenn du dir einfach ein Unternehmen aussuchst, in das du gern einen Einblick erhalten möchtest und nach der Möglichkeit eines Praktikums fragst, hast du erfahrungsgemäß gute Chancen auf eine Zusage. Du zeigst Eigeninitiative und vermittelst dem Arbeitgeber so, dass du das Praktikum wirklich machen willst und nicht nur fragst, weil du es musst. Das kommt immer gut an! Versuch’s einfach!

Dieser Tipp funktioniert natürlich nicht bei allen Unternehmen. Vor allem größere Firmen wählen aufgrund der großen Anzahl an Interessenten ihre Praktikanten anhand eines umfangreichen Bewerbungsverfahrens aus. In dieser Situation gelten die Tipps, die du auch von Jobbewerbungen kennst: Stich aus der Masse heraus, zeig was du kannst und vor allem, dass du es willst. Sei kreativ, mach mehr statt nur das Nötigste und deine Chancen steigen auch hier.

Auf den folgenden Plattformen findest du eine große Auswahl an interessanten Praktikumsstellen – vielleicht ist ja die passende Stelle für dich dabei!

Solltest du auch hier kein Glück haben, kannst du dich an deiner Hochschule umsehen. Oft gibt es Listen mit Unternehmen, die mit der Hochschule kooperieren und die für die Studenten Praktikumsplätze zur Verfügung stellen. Da wirst du dann sicher etwas finden! Oder du sprichst deine Dozenten darauf an, mit der Zeit hat der ein oder andere ein interessantes persönliches Netzwerk aufgebaut.

Also viel Erfolg bei der Suche und viel Spaß bei deinen neuen Erfahrungen!

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