Die besten Glühwein-Alternativen mit Rezepten – das trinken andere Länder zur Weihnachtszeit!

Hochschulinitiative Deutschland

von Désiree, 05. Dezember 2019

Hochschulinitiative Deutschland

Désiree, 05. Dezember 2019


Nichts geht über Glühwein zur Vorweihnachtszeit – für die Deutschen zumindest. Doch was trinkt man eigentlich in Griechenland, Polen oder Japan, um sich warmzuhalten? Lasst euch von unseren Glühwein-Alternativen zum Selbermachen inspirieren.

Es ist wieder so weit. Die Temperaturen sinken und die kalte Jahreszeit ist wieder da. Auch Weihnachten lässt nicht mehr lange auf sich warten. Was gibt es da Schöneres, als sich mit einem Glühwein von innen und außen zu wärmen und den Unistress hinter sich zu lassen? Schön dick eingepackt auf einem Weihnachtsmarkt mit einer heißen Tasse in der Hand. Oder gemütlich auf der Couch nach einem langen Vorlesungstag. Ein Traum. Die Wärme vertreibt alle Sorgen – und der Alkohol hilft natürlich auch etwas dabei.

Wenn ihr euch das Szenario gut vorstellen könnt – jedoch nicht unbedingt mit Glühwein – dann haben wir genau das Richtige für euch. Glühwein ist zwar mit Abstand das beliebteste Heißgetränk zur deutschen Winterzeit und auch den Römern hatte es das rote Heißgetränk schon angetan, aber andere Länder haben noch viel köstlichere und vielfältigere Kreationen. Jedes Land hat seine eigenen Sitten, Bräuche und Mentalität, auch in ihren Geschmäckern zeigen die Rezepte die unterschiedlichsten Vorlieben.

Großbritannien und Niederlande: Egg Nog und Eierpunsch zum Selbermachen

Statt des Glühweins kommt bei den Brit*innen beispielsweise „Egg Nog“ in die Tasse. Was ist das bitteschön? Nichts anderes als Eierpunsch. Die klassische Version besteht aus Eiern, Milch, Sahne und Rum. Man kann auch Weißwein und anderen Alkohol dazu mischen. Die Holländer mischen ihr Bier mit Eiern und Rum. Sie geben dann noch Zimt und Nelken hinzu und nennen ihr heißgeliebtes Getränk „Zopie“. Ein Heißgetränk mit Eiern macht natürlich erst einmal skeptisch, doch es lohnt sich!

Zwei Gläser selbstgemachter Eggnog auf weihnachtlich geschmückten Tisch

Zwei Gläser selbstgemachter Eggnog auf weihnachtlich geschmückten Tisch

Für einen klassischen Egg Nog braucht ihr:

  • 5 Eigelb
  • 400 ml Milch
  • 250 ml Sahne
  • 100 g Zucker
  • 1 Vanilleschote
  • 1 Muskatnuss
  • Salz
  • 300 ml brauner Rum

Schneide die Vanilleschote der Länge nach auf und entferne das Mark mit der Messerspitze. Gebe das Mark und die Schote in einen großen Topf und dann noch die Milch, Sahne, Muskatnuss und eine Prise Salz hinzu. Nachdem ihr den Topfinhalt unter Rühren langsam erhitzt habt, trennt die Eier, schlagt das Eiweiß steif und hebt es dann unter die Eigelbmasse.

Rührt dann noch den Zucker hinzu und schlagt das Ganze zu einer hellen und voluminösen Masse. Die Eiermasse muss dann unter ständigem Rühren in den Topf unter die Milchmasse gehoben werden. Nachdem ihr den Egg Nog 10-15 Minuten bei geringer Hitze habt ziehen lassen, könnt ihr kurz vor dem Servieren den Alkohol dazugeben und Muskatnuss darüberstreuen.

Für einen einfachen Eierpunsch braucht ihr:

  • 75 g Zucker
  • 4 Eigelb
  • 2 TL Zimt
  • 2 EL Zitronensaft
  • 3 EL Rum
  • 400 ml Weißwein
  • nach Belieben geschlagene Sahne

Zuerst werden die Eier getrennt. Ihr braucht nur das Eigelb für das Rezept. Dieses wird mit dem Zucker, Zimt und dem Zitronensaft in einer großen Schüssel schaumig geschlagen, so dass eine helle, schaumige Masse entsteht. Die Schaummasse wird dann in einen hohen Topf gegeben und mit Weißwein und Rum vermischt und erwärmt, jedoch nicht zum Kochen gebracht! Auf den fertigen Eierpunsch eine Sahnehaube geben und mit Zimt bestäuben.

Skandinavien und Griechenland: Glögg und Rakomelo zum Selbermachen

Wem Eier im Heißgetränk etwas zu viel sind, sollte sich nach skandinavischen oder griechischen Wintergetränken umhören. Diese haben ganz eigene, landestypische Glühwein-Varianten. Die Skandinavier*innen stehen total auf „Glögg“. Die dänische und norwegische Bezeichnung ist Gløgg und in Finnland heißt er Glögi. Der besondere Unterschied zu unserem Glühwein: Er ist stärker gewürzt und enthält zusätzlich Rosinen und Mandeln.

Alles, was ihr zur Herstellung von Glögg braucht:

  • 1 l trockener Rotwein
  • 250 ml Portwein oder roter Wermut
  • 150 g Rosinen
  • 1 EL gehackte Mandeln
  • 1 Zimtstange
  • 0,5 TL gemahlener Ingwer
  • 3 EL Zucker (nach Geschmack)

Erhitzt Rotwein, Portwein, Rosinen, Mandeln, Zimtstange und Ingwer mit 250 ml Wasser langsam auf 60 bis 70 °C. Achtung: Wenn der Wein anfängt zu kochen, kann er seinen Geschmack verändern! Nehmt den Topf vorher von der Kochstelle, schmeckt in mit Zucker ab und lasst ihn eine halbe Stunde ziehen. Wem es zu aufwendig ist, die Gewürze selbst zusammen zu stellen, kann auch fertige Gewürzmischungen kaufen.

Der griechische „Glühwein“

In Griechenland hingegen trinkt man Rakomelo, abgeleitet aus „Raki“ (Tresterschnaps) und „Meli“ (Honig). Diese beiden Sachen kombiniert, ergeben einen goldgelben, leichten, nicht zu süßen Likör. Kalt ist Rakomelo eine schöne Erfrischung im Sommer und erhitzt eine Wohltat im Winter.

Ein Glas selbstgemachter Rakomelo

Ein Glas selbstgemachter Rakomelo

Für einen einfachen Rakomelo braucht ihr:

  • 1 l Raki
  • 4 EL Honig
  • 2 Gewürznelken
  • 2 Zimtstangen

Gebt alle vier Zutaten in einen Topf und erhitzt sie unter ständigem Rühren solange bis kleine Bläschen aufsteigen. Wichtig: Der Raki darf nicht komplett kochen, da sonst natürlich zu viel Alkohol verdampft. Dann schaltet die Herdplatte aus und verschließt den Topf mit einem Deckel. Nach zehn Minuten könnt ihr euren Rakomelo noch einmal mit Honig oder etwas Zimt und Zucker abschmecken.

Schweiz und Chile: Kafi Luz und Cola de Mono zum Selbermachen

Alle Koffeinjunkies unter euch aufgepasst! Die Winterzeit in Chile und der Schweiz würde euch besonders gut gefallen, hier bekommt ihr nämlich Kaffee mit Pfiff, nach dessen Genuss ihr garantiert in keiner Vorlesung mehr einschlafen werdet. Beide Länder trinken eine Art „Kaffee mit Schuss“ als Warmmacher zur Weihnachtszeit! In der Schweiz nennt man das ganze „Kafi Lutz“, in Chile hingegen müsst ihr „Cola de Mono“ bestellen.

Dabei muss die Chemie stimmen: Der Alkohol hat eine beruhigende, der Kaffee eine anregende Wirkung und der Zucker sorgt für einen Energieschub. Die klassische Kafi Lutz Variante besteht aus einem dünnen Kaffee mit Zucker und einem Schuss Obstschnaps. Doch Achtung: Je süßer der Kaffee, desto länger hält der Kater an!

Für einen klassischen Kafi Lutz zum Selbermachen braucht ihr:

  • 2 Stück Würfelzucker
  • 40ml Birnenträsch (Zentralschweizer Obstschnaps)
  • 1 Tasse heißen, dünnen Kaffee

Kaffee kochen, Zucker und Birnenträsch rein, umrühren, fertig!

Für einen klassischen Cola de Mono zum Selbermachen braucht ihr:

  • 0,5 l Pisco (alternativ Wodka oder weißen Rum)
  • 1,5 l Milch
  • 1 Tasse starken Kaffee
  • 2 Gewürznelken
  • 1 Zimtstange
  • 1 Vanilleschote
  • Zucker nach Belieben
  • 1 Prise Muskat

Zunächst rührt ihr den Zucker mit der Vanille, dem Zimt und den Nelken in die Milch ein und lasst alles kurz aufkochen. Im Anschluss muss die Milch abkühlen und danach kommt erst der Kaffee hinzu. Das muss alles rund fünf Minuten ziehen, bevor der Pisco dazugegeben werden kann. Schließlich mit einer Prise Muskat würzen, die Nelken, die Zimtstange und die Vanilleschote entfernen und das Getränk servieren.

Polen und Österreich: Grzane Piwo (Glühbier) und Jägertee zum Selbermachen

In Polen steht, wie in den Niederlanden auch, nicht der Glühwein, sondern das Glühbier an oberster Stelle. Genau, warmes Bier. Gemischt mit Muskatnuss, Zimt, Honig, Nelken und Ingwer (oder auch mit Himbeersirup) darf das Glühbier dort auf keinem Weihnachtsmarkt fehlen. Genannt wird es „grzane piwo“. Die Österreicher*innen hingegen peppen ihren Tee mit Zucker oder Honig, Rotwein und Gewürzen auf. In Österreich nennt man ihn Jagatee/Jagertee. Das ist jedoch eine geschützte Bezeichnung, weshalb man den Jagertee in Deutschland unter der Bezeichnung Jägertee oder Hüttentee findet.

Zwei Gläser selbstgemachtes Grzane Piwo mit vielen Kräutern

Zwei Gläser selbstgemachtes Grzane Piwo mit vielen Kräutern

Für ein waschechtes Grzane Piwo zum Selbermachen braucht ihr:

  • 0,5 l Bier
  • 1 Bio-Zitrone
  • 1 TL frischen Ingwer
  • 2 EL Honig
  • 1 Messerspitze Zimt
  • Haarsieb

Schält die Biozitrone, so dass hauchdünne, gelbe Zitronenschalenstreifen dabei rauskommen. Dann schält den Ingwer und schneidet ihn quer zur Faser ebenfalls in dünne Scheibchen. Gebt beides in einen Topf zusammen mit dem Honig und dem Zimt und füllt den Topf vorsichtig mit Bier auf. Vorsichtig deshalb, damit die ganze Kohlensäure schon beim Reinleeren entweichen kann.

Erhitzt das Gemisch auf 60°C. Dann könnt ihr das fertige Glühbier durch ein Haarsieb vorsichtig in ein Glas umschütten. Aber nicht alles, weil der Zimt sich unten am Schluss sammelt und gerne im Topf bleiben darf.

Für einen Jägertee zum Selbermachen braucht ihr:

  • 50 ml schwarzer Tee
  • 250 ml Rotwein
  • 4 cl Rum
  • 4 cl Obstler
  • 2 TL Zucker oder 1 TL Honig
  • 2 Nelken
  • 0,5 Stangen Zimt

Brüht den Tee nach Anleitung auf und gebt Zucker/Honig, Rotwein und Gewürze dazu. Nach etwa fünf Minuten könnt ihr die Gewürze entfernen, und danach den Rum und Obstler hinzugeben. Voila!

Und sonst so?

In Japan trinkt man zur Winterzeit heißen Hirezake. Eine Art warmer Sake, in dem kurz eine Kugelfischflosse eingelegt wurde. Eine was? Ja, genau, eine Fischflosse. Das Rezept soll in der Nachkriegszeit aufgekommen sein, um billigen Sake aufzupeppen. Das Rezept ersparen wir dir jedoch, da eine Kugelfischflosse nun auch kein Alltagnahrungsmittel ist, dass Student*innen zu Hause in der Vorratskammer stehen haben. Hoffentlich war dennoch etwas dabei, was euch inspiriert hat, eine der geliebten Glühwein-Alternativen anderer Länder auszuprobieren.