Finde die passende Methodik für deine Bachelorarbeit

Hochschulinitiative Deutschland

von Désiree, aktualisiert am 17.02.2021

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von Désiree, aktualisiert am 17.02.2021


Die Bachelorarbeit ist eine wissenschaftliche Arbeit - und was macht eine Arbeit wissenschaftlich? Genau, die Forschung. Diese beinhaltet eine gute und fundierte Recherche sowie eine systematische, klar nachvollziehbare und zielführende Methodik deiner Bachelorarbeit. Über die Verfahrensweise macht man sich zu Beginn meist noch gar keine Gedanken, doch aller spätestens nachdem der erste Entwurf deiner Forschungsfrage feststeht, solltest du dich fragen: Willst du in deiner Thesis Interviews führen und Probanden befragen, um deine Forschungsfrage zu beantworten? Willst du eine Inhaltsanalyse durchführen oder basiert deine Untersuchung auf reiner Literatur?

Die wichtigste Regel lautet: Die Methodik der Abschlussarbeit sollte sich nach deiner Forschungsfrage und den aufgestellten Hypothesen richten und dir helfen, diese methodisch zu beantworten. Die Hauptfunktion der Methodik der Bachelorarbeit ist es, dem Leser oder der Leserin genaue Informationen über deine Untersuchung zu geben – optimalerweise so, dass andere nach dem Lesen deines Vorgehens wissen, wie sie die Forschung deiner Abschlussarbeit selbst durchführen, duplizieren und nachprüfen können.

Thesis-Webinar Studenten Hochschulinitiative Deutschland
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Deduktive oder induktive Forschung?

Bevor du dich sogleich in die Forschungsmethoden deiner Bachelorarbeit stürzt, solltest du dir Gedanken über die Art deiner Untersuchung machen. Je nach deiner Forschungsfrage und dem aktuellen Forschungsstand kannst du deduktiv oder induktiv vorgehen, um die Methodik mit der Theorie zu verknüpfen. Absolvierst du jedoch ein duales Studium, kann in der Prüfungsordnung bereits vieles zur Methodik vorgegeben sein.

Bei der deduktiven Forschung geht es darum, von einer allgemeinen Aussage auf einen Einzelfall zu schließen. Du versuchst also eine bereits allgemein geltende Theorie anhand eines Beispiels zu prüfen. Dabei stellst du nach der Forschungsfrage eine Hypothese (Annahme) auf und versuchst diese durch deine Untersuchung in der Abschlussarbeit zu widerlegen oder zu belegen. Das ist wohl die am häufigsten genutzte Methode für Bachelorarbeiten.

Bei der induktiven Forschung hingegen soll mithilfe eines Einzelfalls eine allgemeine Aussage getätigt werden. Du versuchst dabei etwas zu beobachten und Schlussfolgerungen für die Allgemeinheit abzuleiten. Das kann sehr schwer sein, da man viele Aussagen nicht pauschalisieren kann. Bei der induktiven Forschung erstellst du erst nach der Datenerhebung eine Theorie.

Welche Forschungsmethoden gibt es?

Es gibt unzählige Forschungsmethodenfür Abschlussarbeiten, die empirisch alle ihre eigenen Vor- und Nachteile mit sich bringen und auch miteinander kombiniert werden können. Wir stellen dir hier kurz die bekanntesten und am meisten genutzten Forschungsmethoden vor. Wenn du jedoch einen umfassenderen und detaillierteren Überblick über die verschiedenen Methoden bekommen willst, schaue einmal bei Scribbr vorbei.

Studentin Literaturrecherche Bibliothek

Umfrage und Experteninterview

Es gibt viele verschiedene Verfahrensweisen, die du zur Untersuchung und Beantwortung deiner Forschungsfrage in der Bachelorarbeit heranziehen und auch kombinieren kannst. Willst du ein aktuelles Phänomen, Entwicklung oder Begebenheit genauer betrachten, dann lohnt sich eine praxisnahe Methodik wie eine Umfrage oder das Experteninterview für deine Bachelorarbeit. Damit kannst du sowohl theoretische Themen praxisnah behandeln als auch Themen, zu denen es bisher nur wenig Literatur gibt.

Sowohl eine Umfrage als auch Experteninterviews benötigen jedoch viel Zeit und Recherchearbeit, um den jeweiligen Fragenkatalog aufzustellen (und die Interviews zu transkribieren) und sind auf die Kooperation anderer Menschen angewiesen. Experteninterviews sind vor allem in Masterarbeiten eine beliebte empirische Methode, die Betreuer auch vielfach von den Studierenden fordern.

Literaturarbeit und Inhaltsanalyse

Bei der Literaturarbeit oder Inhaltsanalyse hingegen arbeitest du eng mit der Literatur und den Ergebnissen vorheriger Forschungen zusammen. Eine reine Literaturarbeit als Bachelorarbeit benötigt eine hervorragende Recherche, da sich deine Untersuchung allein auf bereits Existierendes stützt, dass du neu einordnest und gegeneinander abwägst. Der große Vorteil: Du musst keine eigenen Daten erheben. Dafür begrenzt sich deine Arbeit allerdings auch auf Daten, die schon existieren, was meistens aktuelle Ereignisse ausschließt.

Thesisseminar Studenten Hochschulinitiative Deutschland
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Aktuelle Materialien wie Zeitungsartikel, Journale oder Serien kannst du durch eine Inhaltsanalyse erforschen. Damit lassen sich besonders gut Entwicklungen über einen bestimmten Zeitraum nachverfolgen. Bei der Durchführung kannst du dich zwischen einer qualitativen Inhaltsanalyse (fokussiert auf Warum- und Wie-Fragen) oder einer quantitativen Inhaltsanalyse (fokussiert auf Zahlen und größere zu analysierende Datenmengen) entscheiden. Auch auf Scribbr kann eine umfassende Wissensdatenbank genutzt werden.

Beobachtung, Experiment und Gruppendiskussion

Wenn du eher unbewusste Aspekte erfassen oder eine komplett eigene Fragestellung entwickeln möchtest, die sich nicht auf bisherige empirischen Forschungen stützt oder bisher unerforschte Einblicke benötigt, kannst du eine Beobachtung, ein Experiment oder eine Gruppendiskussion für die Bachelorarbeit in Erwägung ziehen.

Beobachtungen sind rein subjektiv und benötigen dafür gut begründete Determinanten, anhand derer du Vergleiche und Schlüsse ziehen kannst. Es ist aber nicht immer leicht, Zugang zu dem Subjekt oder dem Gegenstand deines Interesses zu bekommen, vor allem wenn Kinder oder Tiere im Fokus deiner Beobachtungen stehen sollen.

In einem Experiment stellst du eine künstliche Situation her. Auch dabei hast du so viele Freiheiten, sodass du eine gute Vorlage oder feste Komponenten brauchst, nach denen du vorgehst. Denke daran: Andere müssen später in der Lage sein, die Erhebung aus deiner Bachelorarbeit 1:1 nachempfinden zu können.

Etwas anders und sehr dynamisch wiederum ist die Gruppendiskussion als Forschungsmethode. Wie auch bei den Experteninterviews musst du das Gesagte am Ende transkribieren, jedoch brauchst du nicht zwangsläufig Experten für deine Diskussion. Die Gruppenzusammensetzung ist bei der Methode sehr wichtig. Es kann schnell schief gehen, wenn es keine ausgewogene Dynamik unter den einzelnen Gruppenmitgliedern gibt. Von allen drei Vorgehen können die Ergebnisse jedoch nicht generalisiert werden. Sie sind vom Studierenden wie Fallstudien zu behandeln.

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Welche Methodik ist die Richtige für dich?

Welches Vorgehen für dich die Richtige ist, ist, wie schon erwähnt, von deiner Forschungsfrage und den Hypothesen abhängig. Um deine Forschungsfrage zu beantworten, musst du dich grundsätzlich zwischen zwei empirischen Herangehensweisen entscheiden: einer quantitativen Methode oder einer qualitativen Forschung. (Du kannst auch beide Ansätze kombinieren, doch das ist meistens eher ein Fall für eine Doktor- oder Masterarbeit.)

Bei der qualitativen Methode geht es darum, etwas ausführlich als Einzelfall zu untersuchen und interpretativ auszuwerten. Du kannst die Ergebnisse der Verfahrens also nicht pauschalisieren. Hier arbeitest du oft experimentell oder mit offenen Fragen bei Interviews.

Die quantitative Methode wiederum setzt auf Zahlen und Fakten. Sie ist darauf ausgerichtet, möglichst viele Fälle gleichzeitig zu untersuchen und diese statistisch auszuwerten. Diese Ergebnisse können generalisiert werden, wenn sie aussagekräftig sind und mit anderen Forschungsergebnissen verglichen werden. Hierbei verwendest du in einer Umfrage zumeist geschlossene Multiple-Choice-Fragen oder nimmst dir ein Codebuch mit festen Kategorien bei der Inhaltsanalyse zur Hilfe, sodass beispielsweise jeder analysierte Zeitungsartikel, Blogpost oder Radiobeitrag nach genau den gleichen Kriterien und Mustern untersucht wird.

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Achte auf Zuverlässigkeit und Gültigkeit deiner Methodik!

Wenn du dich für eine Forschungsart und -methode entschieden hast, musst du die Validität (Gültigkeit) und Reliabilität (Zuverlässigkeit) deiner neuen Erkenntnisse sicherstellen. Zur Einhaltung der Validität musst du während des Schreibens deines Methodikteils mehrfach reflektieren und festhalten, was du wie messen und auswerten willst. Das ist vor allem wichtig bei der Analyse von Statistiken oder wenn du deine Daten statistisch darstellen möchtest, da Menschen dazu neigen, Wahrscheinlichkeiten unverhältnismäßig einzuschätzen.

Reliabilität bedeutet hingegen, dass andere Studierende die gleiche empirische Untersuchung mit den gleichen Instrumenten und Maßnahmen wie du wiederholen können und optimalerweise zu den gleichen Ergebnissen gelangen. Darum solltest du in deinem Methodikteil dein Vorgehen detailliert beschreiben und auch deine Auswahl der Forschungsart gut begründen. Das gilt auch für das Vorgehen deiner Datenauswertung.

Zu guter Letzt, obwohl es eigentlich logisch sein sollte, man es doch aber gerne vergisst, da es so offensichtlich ist: Erkundige dich bei dem zuständigen Prüfungsamt nach den Möglichkeiten und hochschulinternen Richtlinien oder Vorgaben deiner Bachelorarbeit, bevor du mit dem Planen und Schreiben deiner Bachelorarbeit beginnst. Dann steht am Ende deines Studiums auch sicher der Bachelor oder Master.