So planst du Lektorat und Korrekturlesen bei der Abschlussarbeit
von Gastbeitrag, aktualisiert am 17.02.2021
Gastbeitrag, aktualisiert am 17.02.2021
Nur weil du das letzte Wort deiner Bachelor- oder Masterarbeit abgetippt hast, heißt das noch lange nicht, dass du dich entspannt zurücklehnen kannst. Jetzt geht es an den Feinschliff. Nicht nur Inhalt und Recherche, sondern auch Rechtschreibung, Grammatik und Stilistik müssen sitzen. Das braucht Zeit, wenn du eine gute Bewertung durch deinen Betreuer der Abschlussarbeit möchtest. Was nützen auch all die Zeit, Anstrengungen und schlaflosen Nächte, die du für das Schreiben deiner Abschlussarbeit - vielleicht hast du die Abschlussarbeit in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen geschrieben - geopfert hast, wenn du sie nicht angemessen präsentierst?
Nachdem du dir alles von der Seele geschrieben hast, geht es ans Lektorat und Korrekturlesen. Ist das nicht das Gleiche? (Magst du dich nun vielleicht fragen.) Nein. Beim Lektorat handelt es sich anders als beim Korrektorat um eine stilistische und sprachliche Begutachtung des Textes. Deine Arbeit soll ja nicht nur auf die reine Grammatik und Fehler korrigiert werden, sondern auch inhaltlich überprüft werden. Das können Verwandte, Mitstudierende und Freundinnen oder auch professionelle Korrekturleser*innen wie bei Scribbr übernehmen.
Was es beim Lektorat zu beachten gilt
Zentral beim Lektorat sind die sprachliche Richtigkeit sowie der akademische Schreibstil deiner Arbeit für andere Leserinnen und Leser. Dinge, auf die du beim Lektorat achten solltest:
- Schwer verständliche und verschachtelte Sätze vermeiden
- Umgangssprachliche Passagen entfernen
- Richtige Anwendung der akademischen Fachbegriffe überprüfen
- Wortwiederholungen vermeiden und abwechslungsreiches Vokabular anwenden
- Roter Faden und sinnvolle Zusammenhänge sowie Reihenfolge des Aufbaus überprüfen
- Logische und lückenlose Argumentation überprüfen
- Präzise Formulierungen anwenden
Letzten Endes soll jeder, der Interesse an deiner Arbeit hat, sie auch nachvollziehen können. Es ist wichtig, dass eine sprachliche Balance aus den richtigen Fachbegriffen besteht, um deine Fachkompetenz zu unterstreichen. Versuche, Inhalte dennoch so verständlich darzulegen, dass auch Menschen außerhalb deines Fachbereichs sie verstehen können.
Beim Korrekturlesen hingegen wird in der Regel nur auf orthografische, grammatikalische und typografische Fehler geachtet. Das solltest du erst nach dem Lektorat, kurz vor dem Druck machen. Denn je nachdem, welche Anmerkungen du aus dem Lektorat bekommst, musst du in der Endversion deiner Arbeit eventuell noch einmal ganze Textpassagen neu überarbeiten.
Was es beim Korrekturlesen zu beachten gilt
Rechtschreib- und Grammatikfehler auf akademischen Level sind ziemlich ungünstig und auch mit einer sauberen und einwandfreien Typografie und einem ordentlichen Layout lassen sich leicht Punkte holen und ein guter Eindruck bei den Prüfern schinden. Damit also garantiert nichts übersehen wird, sollte das Korrektorat vor dem Druck nochmals im 4-Augen-Prinzip durchgeführt werden – du solltest also zwei Personen jeweils nacheinander noch einmal deine Arbeit gezielt durchlesen lassen.
Dinge, auf die du beim Korrektorat achten solltest:
- Rechtschreibung
- Grammatik
- Interpunktion (Zeichensetzung, vor allem die Kommasetzung!)
- einheitliche Schreibweise
- regelkonforme Silbentrennung
- Typografie (Anführungszeichen, Apostrophe, Gedanken-/Bindestriche, Einzüge etc.)
- Stimmen Layout und Typografie mit deinen Hochschulanforderungen überein? (Einseitiger/zweiseitiger Druck, Zeilenabstand, Schriftgröße, Seitennummerierung, etc.)
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Wer soll meine Abschlussarbeit gegenlesen?
Damit du die besten Ergebnisse erzielst, solltest du das Lektorat und das Korrekturlesen getrennt voneinander von verschiedenen Personen durchführen lassen. Du selbst brauchst erst einmal Abstand zu deiner Arbeit. Wenn man sich so lange mit einer Sache beschäftigt hat, sieht man selbst seine eigenen Fehler nicht mehr. Das Lektorat sollte sowohl von Fachpersonen, Mitstudierenden oder Dozent*innen die das gleiche oder Ähnliches studieren, durchgeführt werden als auch von Fachfremden, Laien wie vielleicht deine Eltern, Bekannte oder Freund*innen es sind.
Fachpersonen können auf deinen Umgang mit der Fachsprache, deine Durchführung und Argumentation achten, wohingegen Fachfremde deine Arbeit mit komplett anderen Augen ansehen und das allgemeine Verständnis und den Gesamtzusammenhang überprüfen. Lasse mindestens zwei bis vier Personen im Lektorat über deine Arbeit schauen. Denn alle haben verschiedene Sichtweisen und nicht zwingend die gleichen sprachlichen Fertigkeiten. Nachdem du deine Arbeit nach dem Lektorat noch einmal überarbeitet hast, solltest du nochmals zwei oder drei Rechtschreibprofis und Grammatikfüchse drüber schauen lassen.
Wie viel Zeit sollte ich für Lektorat und Korrekturlesen einplanen?
Für Lektorat und Korrekturlesen solltest du mindestens zwei bis drei Wochen Zeit einplanen, eine Woche für jeden der beiden Schritte. Bei professionellen Korrekturdiensten geht es durchaus schneller – von einer Woche bis zu einem Tag. Doch wenn du dich auf die kostenlose Mithilfe von Freunden und Familie verlässt, bist du auf deren Verfügbarkeit angewiesen und musst das natürlich in deinem Zeitplan miteinkalkulieren.
Am besten erstellst du einen festen Zeitplan und gibst allen Beteiligten eine feste Deadline und genaue Anweisungen, was sie beim Gegenlesen zu beachten haben und wie sie Änderungen oder Feedback erkennbar machen sollen. Die leichteste Variante ist es, deine Abschlussarbeit in einem Word Dokument zu versenden und deine Prüfer*innen darum zu bitten, die „Änderungen nachverfolgen“-Funktion zu aktivieren und Feedback in Form von Kommentaren an den Textrand zu schreiben. So kannst du alle Änderungen nachverfolgen und wie Vorschläge überprüfen, um sie zu entfernen oder dauerhaft zu übernehmen.
Ansonsten wünschen wir dir viel Erfolg bei der Abgabe und der Verteidigung deiner Abschlussarbeit!