Mit diesen 6 Tipps meisterst du jedes Bewerbungsgespräch!

Hochschulinitiative Deutschland von Désiree, aktualisiert am 12.02.2021

Selbst wer als Bewerber schon Berufserfahrung vorweisen kann, über das passende Profil verfügt oder bereits Auslandserfahrung gesammelt hat, hat deshalb die Einladung zum Vorstellungsgespräch noch nicht sicher. Die Bewerbungsmappe und das Anschreiben haben wir im vorherigen Artikel besprochen. Nun auf zur nächsten Herausforderung: der Lebenslauf und das Bewerbungsgespräch. Der Lebenslauf ist das geheime Herzstück der ganzen Bewerbung, da viele Personaler zuerst zu diesem greifen, um sich einen Überblick über dich als Bewerber zu verschaffen.


Bewerbungstipp 1: Das gehört in den Lebenslauf

Das muss in dein Curriculum Vitae unbedingt hinein: persönliche Daten (Name, Geburtstag und -ort und Anschrift). Familienstand und Staatsangehörigkeit werden gerne gelesen, sind aber optional für dein Bewerbungsschreiben. Zur Berufserfahrung gehören auch geleistete Praktika - vor allem diese, die im Ausland absolviert wurden. Gebe aber immer nur das für den Job relevanteste mit an. Keinen Arbeitgeber interessiert es, dass du während der Schulzeit gekellnert hast, außer du bewirbst dich in der Gastronomie. Die Ausnahme ist, wenn mit dem Auslassen eine große Lücke in deinem Lebenslauf entstehen würde.

Unter den Punkt „Ausbildung“ gehören alle deine Abschlüsse, auch eventuelle Wehrdienste. Besondere Qualifikationen beeindrucken immer, etwa deine Weiterbildungen, Kenntnisse oder besondere Fähigkeiten und Wissen, gelernte Fremdsprachen und dein Sprachlevel oder Computer- und Programmkenntnisse. Unter Hobbys und Interessen fallen Mitgliedschaften, soziale Dienste oder ungewöhnliche Hobbies, die, auf den Job bezogen, nennenswert für das Unternehmen sind oder dich von anderen Bewerbern*innen abheben können (im Inhalt haben somit Netflix schauen oder mit Freunden treffen nichts verloren).

Wichtig ist, dass dein Lebenslauf lückenlos ist. Eine monatliche Einordnung der Dinge reicht. Unterschreibe den Lebenslauf genauso wie dein Anschreiben mit deinem vollständigen Namen und füge Ort und Datum hinzu. Damit ist es eine Urkunde und darf keine falschen Angaben beinhalten. Urkundenfälschung ist ein Kündigungsgrund.

Bedenke: Der Lebenslauf sollte keine Rechtschreibfehler in den Formulierungen enthalten. Der erste Eindruck ist entscheidend!

Wichtig: Passe deinen CV für jede Bewerbung auf die freie Stelle an! Ein wirklich guter Lebenslauf passt selten auf zwei Stellenanzeigen.


Bewerbungstipp 2: Das Layout des Lebenslaufes

Die gängigste Form im Bewerbungsschreiben ist der tabellarischer Lebenslauf. Dabei solltest du es bei deiner Bewerbung auch erst einmal belassen, außer du bewirbst dich auf einen sehr kreativen Job, bei dem Infografiken und ausgefallenes Design durchaus gefragt sein können. Denn dein Lebenslauf soll in erster Linie dem Personaler eine Übersicht über deinen Werdegang geben und schnell erfassbar sein.

Zum Glück gibt es online viele Vorlagen des tabellarischen Lebenslaufes, mit denen du dich kreativ austoben kannst. (Auch für die Kreativen gibt es Dienste wie Resume.up, der deinen Lebenslauf in einem horizontalen Zeitstrahl illustriert.) Weniger ist in der Regel jedoch mehr.

Die meisten Personaler befassen sich mit deiner ganzen Bewerbung keine fünf Minuten. Da müssen die Fakten also gleich ins Auge stechen. In der Regel beginnt man nach dem amerikanischen Modell zuerst mit der Berufserfahrung, dann der Ausbildung, den persönlichen zusätzlichen Fähigkeiten sowie Qualifikationen und den Interessen und Hobbys – chronologisch rückläufig geordnet, vom jeweils Aktuellsten zum Ältesten. Es braucht für die perfekte Bewerbung keine Grußformel oder Ähnliches, nur Fakten.

Du weißt immer noch nicht, wie das Anschreiben und der dazugehörende Lebenslauf aufgebaut sein sollen? Kein Problem, neben unserem nützlichen E-Book kannst du auch einfach unsere kostenlosen Vorlagen nutzen:


Bewerbungstipp 3: Die Terminauswahl für das Vorstellungsgespräch

Hat dein Bewerbungsschreiben überzeugt, hast du die erste Hürde gemeistert. Bei der Terminauswahl zum Vorstellungsgespräch gibt es einen leichten, doch wirkungsvollen Trick: Wenn du als Kandidat die Auswahl hast, wähle immer den späteren Termin. Beim ersten Interview hat der oder die Interviewer*in noch keinen Vergleich, danach werden die Wettbewerber*innen meist kritischer betrachtet und gegen Ende hin aber wieder milder. Außerdem erinnert man sich zumeist an den Anfang und das Ende eines Filmes am besten, oder?

Genauso ist es bei Wettbewerben, längeren Argumentationen, Prozessen und auch bei Vorstellungsgesprächen. Gleichzeitig verschafft es dir die Möglichkeit zur bestmöglichen Vorbereitung. Was die Uhrzeit betrifft, gilt jedoch: je früher das Vorstellungsgespräch stattfindet, desto besser. Am besten ist der Vormittag. Dann ist man noch wach und munter und hat den Tag mit allen Terminen noch vor sich.

Karriereplattform Talentagent

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Bewerbungstipp 4: „Erzählen Sie doch mal was über sich“

Kurz: Kümmere dich um die richtige Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch. Wer bei so einer offenen Frage ins Grübeln oder Stammeln gerät, hinterlässt gewiss keinen guten Eindruck. Die Frage mag zwar sehr beängstigend wirken, da sie so offen ist und scheinbar auf keine genaue Richtung abzielt. „Was soll ich bloß erzählen?“ oder „Es steht doch alles im Lebenslauf!“ könntest du dir denken. Fast. Im Lebenslauf steht vieles, doch noch lange nicht alles und vor allem nicht das Wichtigste – deine zwischenmenschlichen Fähigkeiten, Selbsteinschätzung und Präsentation. Wenn du aber überzeugend antwortest, kannst du sicher sein, dass es sich um die richtige Antwort handelt. Dies gilt natürlich bei allen klassischen Fragen, die in einem Bewerbungsgespräch mit einem potentiellen Arbeitgeber erwartet werden.

Eine bessere Frage wie oben kann dir als Bewerber eigentlich nicht gestellt werden. Sie gibt dir alle Möglichkeiten, das Gespräch zu gestalten, dich zu präsentieren und dem Gespräch eine Richtung deiner Wahl vorzugeben. Verweise dabei gerne auf deinen Lebenslauf, doch erzähle die Geschichte drumherum, warum du genau die Studienfächer belegt hast, was am Volunteering so toll war oder erzähle die Geschichte, wie du den Wettbewerb verloren hast, weil du einer Mitschülerin geholfen hast. Lasse deine Persönlichkeit scheinen.

Trotz dieser ganzen schönen Theorie weißt du nicht, wie du dich im Vorstellungsgespräch verhalten sollst? Du hättest gerne etwas bildlichere Tipps oder sogar eine persönliche Beratung? Auch dafür haben wir mit unseren Video-Reihen samt Coaching etwas für dich:


Bewerbungstipp 5: Stehe zu deiner Nervosität

Du bist nervös? Das macht doch nichts. Beginne die Begrüßung mit einem festen Händedruck, habe ein Lächeln auf den Lippen und eine aufrechte Körperhaltung - die eigene Körpersprache kann dein bester Verbündeter sein. Der erste Eindruck zählt und wenn dir augenscheinlich die Hände zittern, du etwas schwitzt oder mitten im Satz einmal den Faden verlierst oder etwas länger zum Nachdenken brauchst, dann sage das auch. Wenn es eine deiner Schwächen ist, stehe dazu. Das macht dich menschlich und indem du das Thema adressierst, zeigst du, wie selbstreflektiert du bist. Sei du selbst und punkte in diesem Fall mit deiner Ehrlichkeit. Das ist sympathisch und charmant. Der häufigste Fehler, der im Gespräch seitens des Bewerbers gemacht wird, ist sich zu verstellen. Erfahrene Personaler durchschauen dies auf den ersten Blick.

Es darf jedoch auch nicht zu viel davon sein, du brauchst einen gewissen Grad an Selbstvertrauen und Mut, um professionell zu bleiben. Stelle dir einfach vor, du würdest mit jemand Bekannten sprechen, den du wertschätzt.

Tipp: Wenn du kurz Zeit zum Nachdenken brauchst, wiederhole die Frage deines Gegenübers, frage noch einmal genauer nach oder bitte um etwas Bedenkzeit. Auch Rückfragen werden gerne gehört. Wenn du eine eigene Frage hast, frag also! Ein Bewerbungsgespräch ist immerhin ein Dialog und kein Kreuzverhör.


Bewerbungstipp 6: Beobachte deine Gegenüber

Die Körpersprache sagt viel über einen Menschen aus. So wie du während eines Vorstellungsgesprächs möglichst selbstbewusst, sympathisch und interessiert wirken willst, vermittelt auch dein Interviewer eine gewisse Haltung und Atmosphäre. Fängt er oder sie an, öfter die Augen niederzuschlagen, leicht hin und her zu rutschen und den Blick abzuwenden, solltest du beispielsweise schnell deine Strategie oder das Thema wechseln. Der oder die Interviewer*in langweilen sich höchstwahrscheinlich, gar nicht gut.

Beobachte die Körpersprache deines Gesprächspartners und imitiere sie, nicht zu stark, aber dezent. Nimmt er oder sie eine offene Haltung ein, lehnt sich dir zu oder schlägt die Beine übereinander, mache das auch etwas zeitversetzt. Das erzeugt eine gewisse Sympathie, da das Unterbewusstsein die Ähnlichkeiten im Verhalten erkennt. Für dich als Bewerber eine gute Chance, um positiv aufzufallen.


Zu guter Letzt, bedanke dich immer, sowohl nach dem Gespräch als auch eventuell sogar mit einer kurzen E-Mail, sobald du wieder zu Hause bist. Bedanke dich für das anregende Gespräch und dass du dir jetzt sicher bist, wie gut der Job doch zu dir passt und du nun noch lieber für sie arbeiten möchtest. Das ist auch deine Gelegenheit, Fragen, die du während des Vorstellungsgespräches nicht beantworten konntest oder die zu kurz kamen, noch knapp zu beantworten.

Solltest du diese Erfahrungen in den Aufbau deiner vollständigen Bewerbung übernehmen und deine schriftliche Bewerbung schreiben, kann einer erfolgreichen Bewerbung und Start in eine glorreiche Karriere ja nichts mehr im Weg stehen!


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Talentagent

Hast du nach dem Studium einen Plan für deine berufliche Zukunft? Weißt du, welche Jobs für dich überhaupt in Frage kommen? Im Karriereguide geben wir dir nützliche Informationen zu Jobs, die genau zu deinem Studiengang passen - oder auch über Berufe, von denen du meintest, sie passen nicht. Wusstest du etwa, dass Absolventen der Geisteswissenschaften vor allem in der Unternehmensberatung gesucht werden? Oder dass sich Wirtschaftsingenieure die Branche quasi aussuchen können? Wenn nicht, wir haben die Antworten für dich!

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