So gelingt dir die Selbstfindung im Studium
von Désiree, 24. Oktober 2019
von Désiree, 24. Oktober 2019
Das Studium ist die perfekte Zeit zur Selbstfindung. Es bietet so viele Möglichkeiten, neue Menschen kennenzulernen, Dinge unverbindlich auszuprobieren und seine Grenzen zu testen. Lerne dich bewusst selbst neu kennen und entwickle deine Persönlichkeit.
Was kann im Studium zur Selbstfindung beitragen?
Die Zeit während des Studiums gilt für viele als die Beste ihres Lebens. Kein Wunder, du bist jung, frei und ungebunden. Mit dem Beginn des Studiums – und dem eventuellen Auszug aus dem Elternhaus – beginnt auch deine Selbstständigkeit und -verantwortung. Das heißt, du hast die Freiheit selbstbestimmt Entscheidungen, über dich und dein Leben zu treffen.
Einfach mal Arabisch oder Chinesisch lernen, dem Volleyball- oder Fußballteam beitreten, bei der Hochschulzeitung, -radio oder der Studierendenvertretung mitwirken oder etwas Gutes tun und ehrenamtlich tätig sein: Die Zeit während des Studiums bietet dir gute Voraussetzungen, neue Dinge auszuprobieren. Dinge, die du dich vorher nie richtig getraut hast oder für die du bisher keine Zeit gefunden hattest. Nutze die Möglichkeiten und Studentenangebote, um herauszufinden, was dir Spaß macht und was dich erfüllt. Im späteren Arbeitsleben wirst du nur noch selten so viel Zeit und Möglichkeiten auf einmal finden, glaube mir.
Was ist Selbstfindung überhaupt?
Selbstfindung, Selbstoptimierung oder Persönlichkeitsentwicklung: Der Prozess hat viele Namen und Ausprägungen und ist hochindividuell. Viele begeben sich dafür auf Weltreise. Ihr kennt doch bestimmt jemanden aus eurem Bekanntenkreis, der sich in Australien, Neuseeland oder den USA selbstgefunden hat.
Selbstverständlich kann man reisen, braucht man jedoch nicht. Es geht nur darum, sich aus seiner Komfortzone heraus zu begeben und ins kalte Wasser zu springen, Neuland zu erkunden, beispielsweise ein alternatives Hobby zu testen. Was so extrovertiert wirkt, ist eigentlich ein innerer Prozess der Einkehr und Abgrenzung.
Man will herausfinden und für sich selbst definieren, was Glück, Liebe und Erfolg bedeuten, was ein erfülltes Leben für einen selbst ausmacht, was unsere Werte sind, wer wir sind und wer wir sein wollen. Wir wollen einen Weg finden, glücklicher, selbstzufriedener und gelassener zu werden. Wir wollen uns geliebt fühlen. Und das nicht nur von außen durch andere, sondern uns selbst.
Stelle dir die richtigen Fragen und höre auf dich selbst
Wann hast du dich selbst gefunden? Dann, wenn du dich am wohlsten fühlst. Selbstfindung ist, wie schon erwähnt, ein fortwährender Prozess und hat somit auch kein finales Endstadium. Das wohl wichtigste ist es, zu Beginn auf die folgenden Fragen eine Antwort zu finden: Was macht mich glücklich? Was hat mich bisher glücklich gemacht?
Das Studium kann dir in dreierlei Hinsicht ein guter Startpunkt und eine gute Stütze für deine Selbstfindung sein. Denn hier kannst du Antworten auf Berufs- und Karriere-, Beziehungs- und Persönlichkeitsfragen finden.
1. Job und Karriere
Hochschulen und Universitäten sind Bildungseinrichtungen. An kostenlosen Workshops, Sprachkursen, Nachhilfeangeboten oder Schnupperkursen sollte es dir also nicht mangeln. Nehme mit, was geht und dir interessant erscheint. Schnuppere nebenbei auch einmal in andere Studiengänge oder -richtungen hinein oder unterhalte dich mit Dozent*innen über ihren Lebenslauf und Werdegang. So kannst du herausfinden, was für Karriereaussichten du hast und welche Berufsrichtung du einschlagen möchtest.
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2. Freundschaften und Beziehungen
Gleichzeitig sind Hochschulen die perfekten Orte, um sich zu vernetzen und neue Kontakte zu schließen. Oft bauen sich über den Studiengang und Hobbies neue Bekanntschaften mit den gleichen Interessengruppen auf. Es tut wirklich gut seinen Bekanntenkreis zu erweitern, nachdem man jahrelang auf derselben Mittel- und Oberstufe oder im Ort die gleichen Gesichter gesehen hat. Das gibt dir neue Impulse, denen du nachgehen kannst. Und wer weiß, vielleicht knüpfst du auch Beziehungen, die über das Maß einer normalen Freundschaft hinausgehen.
3. Persönlichkeit
Diese zwischenmenschlichen Beziehungen werden viel charakteristischer (oder spezifischer?) sein als du sie bisher kennst. Je mehr du zu dir selbst findest, desto stärker prägt sich auch dein Charakter aus. Dies wiederum zieht gewisse Menschen an und stößt gleichzeitig andere ab. Es ist eine natürliche Selektion. Bleiben sollten idealerweise die Menschen, die dich so akzeptieren, wie du bist, dich inspirieren, weiterbringen und unterstützen. Kurzum, die Menschen, die dein Leben bereichern.
Du darfst dabei nur nicht aus den Augen verlieren, was dein Herz berührt, dich zum Lachen, Strahlen und Schwärmen bringt. Genau das ist es, was du finden und verfolgen solltest – im Job und der Karriere, in Freundschaften und Beziehungen und für dich selbst.
Und wenn Selbstfindung zur Selbstoptimierung wird?
Der Wunsch und das Bestreben nach Selbstfindung ist jedoch auch der Ausdruck einer Identitätskrise. Dabei kannst du im Bezug auf die verschiedenen Menschen in deinem Leben so vieles sein: Für deinen besten Freund oder deine beste Freundin bist du die seelische Stütze, im Studium bist du strebsam, im Sport der Siegertyp, auf Partys die Rampensau, im Nebenjob oder Ehrenamt das engagierte Organisationstalent, deinen Eltern gegenüber die rebellische Tochter oder der wilde Sohn, für deine Geschwister die Nervensäge und privat der größte Morgenmuffel auf Erden.
Du hast viele Rollen auszufüllen. Da kann man sich schon einmal schnell selbst verlieren. Darum gebe Acht, dass deine Reise zu dir selbst nicht im Selbstoptimierungswahn endet. Du kannst es nämlich nicht allen rechtmachen. Sollst du auch gar nicht. Bleibe dir selbst treu, wie man so schön sagt. Und um zu wissen, wer du selbst bist, musst du dich selbst finden und deine Identität gestalten.
Das passiert durch gezieltes Tun und Denken. Probiere dich aus und verhalte dich so, wie du auch von anderen behandelt werden willst. Du hast eine Idee? Verwirkliche sie! Der jetzige Herbst ist der perfekte Start für Veränderungen. So wie die Blätter sich im Wald verfärben, schaffst du es auch dich in den buntesten Farben und allen Facetten auszuleben. Bildlich gesprochen. Egal welchen Startpunkt du setzt, ob Herbst oder Frühling, beginne jetzt. Denn der richtige oder perfekte Zeitpunkt wird erfahrungsgemäß nie kommen. Dienstag ist genauso gut wie Mittwoch, um anzufangen glücklich zu sein. Heute ist jedoch besser als morgen.
Zusammengefasst: Nutze die Zeit während deines Studiums! Viel Erfolg dabei! :)