Freundschaft im Studium: So behältst du deine alten Freunde!
von Heidi, 13. September 2019
von Heidi, 13. September 2019
Der Antritt des Studiums ist auch der Beginn eines neuen Lebensabschnittes. Alles wird umgekrempelt. Das wirkt sich natürlich auch auf deine Freundschaften aus: Neue Bekanntschaften werden geknüpft, Universitäten sind weit voneinander entfernt, Stundenpläne sind von morgens bis spät abends durchgemischt - und das nicht nur im ersten Semester. Da verlieren sich alte Freunde schnell einmal aus den Augen. So muss es jedoch nicht sein. Mit simplen Tipps wird dem Auseinanderleben nicht nur vorgebeugt, sondern eure Freundschaft auch nachhaltig gepflegt!
Gefahrenquelle: Der große Austausch
Früher oder später werden im Studium neue Freunde dazu gewonnen. Immerhin bist du bis zu einem gewissen Grad auf deine Mitstudenten angewiesen: Gruppenübungen, Referate, Lernmaterial und eindeutig geteiltes Interesse für das Studienfach. All das sind die Vorteile einer Studenten-Freundschaft. Die Freizeit ist jedoch - kaum zu glauben - selbst als Student begrenzt. Da fällt es meist schwer, deine Zeit auch zu Gunsten alter Freunde zu managen.
Der Trost: Beziehungen jeglicher Art können immer gerettet, repariert oder einfach nur beibehalten werden. Ihr müsst euch nur ausreichend arrangieren. Wollen du und dein Freund, dass die Freundschaft bestehen bleibt, könnt ihr es mit ein wenig Aufwand also sicherlich schaffen - trotz Hürden. Mit folgenden 5 Tipps können Freundschaften auch im Studium reichlich gepflegt werden.
1) Seid ehrlich: Was erwartet ihr euch?
Die erste ,,hard-to-swallow-pill'' lautet Prioritätensetzung. Nutzt die Zeit des Umbruchs, um eure Erwartungen zu klären. Was erwartest du dir mittlerweile von eurer Freundschaft? Sieht dein Freund das ähnlich? Ein kleiner ,,Status-Check'' kann nicht schaden, um herauszufinden, welche Definitionen ihr von einer Freundschaft habt. Teilt ihr die gleichen Erwartungen, werdet ihr euch dadurch auch noch einmal dem Wert eurer Freundschaft bewusst. Was hat euch einst zusammengebracht? Welche Erinnerungen und Erlebnisse vereinen euch? So fällt es gleich leichter, dafür zu kämpfen.
2) Wohngemeinschaft statt Auseinanderleben?
Statt euch aus den Augen zu verlieren, könntet ihr euch doch auch noch näher kommen. Immerhin ist es durchaus sogar üblich, dass völlig fremde Leute während des Studiums zusammenziehen. Warum also nicht du und dein Freund? Abgesehen davon, dass das Zusammenleben mit Freunden für die meisten sowieso ein lang ersehnter Kindheitstraum ist, birgt die WG unter Freunden vielerlei Vorteile: Du kennst bereits die Macken und Eigenheiten deines zukünftigen Mitbewohners. Der Sprung Richtung Selbstständigkeit und Studium fällt auch bestimmt leichter, hat man am Ende des Tages vertraute Ansprechpartner an seiner Seite.
3) Eigeninitiative ergreifen: Stolz ablegen
Hier kommt gleich die nächste ,,hard-to-swallow-pill'': Das alte Thema mit dem hohen Ross. Wir alle kennen es, doch keiner gibt es gerne zu. Oft ist man einfach nur zu stur, den ersten Schritt zu wagen. Sei es nach einer Auseinandersetzung, einer längeren Sendepause oder einfach im Alltag. Doch bevor du in eine Abwärtsspirale voller Schuldzuweisung und Frustration darüber gerätst, dass ihr euch allmählich entfremdet, frag deinen Freund doch einfach: ,,Wann hast du Zeit, etwas zu unternehmen?''. Dieser Satz kostet dich nichts, bis auf etwas sturen Stolz. Dein Freund wird vermutlich angenehm von deiner Eigeninitiative überrascht sein und du verpasst eurer Freundschaft neuen Schwung. Und wer weiß, vielleicht überrascht dich dein Gegenüber schneller als du denkst mit einer ähnlichen Nachricht.
4) Rituale
Rituale bringen Menschen seit Anbeginn der Zeit zusammen. Warum nicht auch im Studium? Wenn es euer Alltag zulässt, könnt ihr bestenfalls festgelegte Wochentage anvisieren, welche eurer Freundschaft gewidmet sind. Gemeinsamen Hobbys kann an diesen Tagen perfekt nachgegangen werden. Eine Woche Gesprächsthema wird nachgeholt und neue wertvolle Erinnerungen werden geschaffen.
Ist die Entfernung eurer Universitäten zu groß, probiert es doch mit wöchentlichen Telefonaten: Mittlerweile sogar schon fast etwas ,,old-school'' und allemal persönlicher als beiläufige Textnachrichten. Telefonate sind einfach näher am ,,face-to-face'' Szenario, doch sogar das könnt ihr eigentlich mit einem Videoanruf nachahmen.
Seid ihr keine Fans des Telefonierens, könnt ihr auch - in der Tradition des Kompromisses - wöchentliche Treffen auf halbem Weg arrangieren. Trefft euch also in der Mitte und verbindet euer Beisammensein mit produktiven Ausflügen und spannenden Aktivitäten. Auch das bringt Abwechslung, neuen Schwung und somit neue Erinnerungen in eure Freundschaft!
5) Qualität statt Quantität
Bevor du dich krampfhaft darin vernarrst, so viel Zeit wie möglich mit deinen Freunden zu verbringen, frage dich, welche Tätigkeiten euch auch wirklich Spaß machen. Statt den anderen hin und wieder zwischen Terminen einzuschieben und euer Treffen dann vollgepackt mit Stress und Gedanken an die nächste Vorlesung zu verschwenden, schafft euch bewusst Zeit für qualitativ hochwertigere Zusammenkünfte. So hat euer Freund auch nicht das Gefühl, nur ein unwichtiger Platzhalter zu sein.
Denn Freundschaften im Studium zu pflegen bedeutet nicht nur, prinzipiell Zeit miteinander zu verbringen. Beide Parteien haben auch ein Recht darauf, die Zeit zu genießen und alles andere währenddessen auszublenden. Plant deshalb spannende Events im Voraus und vielleicht habt ihr ja sogar gemeinsame vorlesungsfreie Tage. Auch für gemeinsame Kurztrips über das Wochenende oder die Ferien ist die Studienzeit für eure Freundschaft wie gemacht!
Fazit: Neue Hoffnung
Der Beginn einer neuen Lebensphase bedeutet auch Veränderungen in deiner Umwelt und somit in allen Beziehungskonstellationen. Statt die Panik überhand gewinnen zu lassen, kannst du daraus aber auch neue Hoffnung, Motivation und Optimismus schöpfen. Erinnere dich an die schönen Zeiten eurer Freundschaft und freue dich auf noch viele kommende Jahre voller gemeinsamer Erlebnisse!