Sinnvolle Jobs für die vorlesungsfreie Zeit

Hochschulinitiative Deutschland

von Evelyn, 02. April 2020

Hochschulinitiative Deutschland

Evelyn, 02. April 2020


Die Unis sind geschlossen und auch dein Nebenjob fällt derzeit aus? Gerade für diejenigen unter euch, die ihre Studentenkasse in der Gastronomie aufpeppen, sieht es aktuell mau aus. Die Arbeit in geschlossenen Bars und Restaurants kann schließlich nicht einfach ersetzt werden - Alternativen fürs Geldverdienen müssen her. Heißt: umorientieren und nach sinnvollen Studentenjobs in der vorlesungsfreien Zeit Ausschau halten.

Wo du in der Corona-Krise als Student Geld verdienen kannst

1. Der medizinische Bereich

Doch was ist derzeit sinnvoll? Überall dort, wo es aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus zu Mehrarbeit kommt, wird Unterstützung benötigt. An vorderster Stelle steht da der medizinische Bereich, wie zum Beispiel im Klinikum Wolfsburg. Insbesondere Medizinstudenten sollten nun hellhörig werden. Nicht nur, weil bereits erlerntes Wissen oder praktische Erfahrung hilfreich sein können - woraus könnte man mehr für die berufliche Zukunft mitnehmen, als mitten im Hochbetrieb ins kalte Wasser geworfen zu werden?

Doch auch, wenn du aus einem völlig anderen Bereich kommst: Für Aufgaben, die kein Fachwissen erfordern, werden hier helfende Hände dankbar angenommen. Organisatorische Tätigkeiten oder die Verteilung von Corona-Selbsttests (Letzteres als Notlösung, wenn die Kapazitäten für das professionelle Testverfahren in den Kliniken und Praxen nicht ausreichen) wären nur zwei Beispiele.

2. Der Lebensmittel-Einzelhandel

Die Supermärkte laufen in diesen Wochen ebenso auf Hochtouren. Vor allem die weniger gerechtfertigten Hamsterkäufe führen zum andauernden Auffüllen der Regale. Einige Supermarktketten wenden sich bereits mit einem Aufruf an Studenten. Außerdem setzen die Geschäfte zunehmend auf Security, die die Anzahl der Kunden in den Läden drosseln sollen.

3. Die Landwirtschaft

Die Idee, Gastronomie-Mitarbeiter als Erntehelfer einzusetzen, wurde ja schon von Politikern in Erwägung gezogen. Auch wenn dies von Landwirten aufgrund der ungewohnten Schwere der Arbeit kritisch gesehen wird, gibt es in diesem Bereich hilferufende Appelle. Wer also in der Lage ist, viele Stunden am Stück körperliche Schwerstarbeit zu leisten, wird hier (aufgrund des Einreisestopps von Saisonarbeitskräften aus dem Ausland) händeringend gesucht. Diese Vermittlungsplattform wurde insbesondere für die Arbeit in der Landwirtschaft ins Leben gerufen.

4. Die Zustelldienste

Da die Geschäfte weitestgehend geschlossen sind, setzen die Betreiber nun vermehrt auf Onlineshopping. Gerade die kleinen, inhabergeführten Läden trifft es besonders hart, da sie ohne die Einnahmen ihre laufenden Kosten nicht stemmen können. Auf dieser Seite kannst du gezielt nach Einzelhändlern suchen, die in dieser Zeit auf deine Unterstützung angewiesen sind.

Durch die zunehmenden Lieferungen sind die Post sowie andere Paketdienste schnell überlastet. Daher lohnt es sich in dieser Branche nachzufragen, ob zusätzliche Jobs zu ergattern sind. Fahrer werden zum Beispiel auf dieser Seite gesucht.

5. Nachhilfe-Unterricht

Genau wie die Universitäten sind auch die Schulen geschlossen. Die Schüler sind nun mehr oder weniger auf sich gestellt, was für den ein oder anderen eine besondere Herausforderung darstellen dürfte. Wie wäre es also mit Nachhilfe-Unterricht via Skype & Co in deiner vorlesungsfreien Zeit? Nicht nur für Lehramtsstudenten eine gute Option.

6. Büroarbeit

Doch auch in den Büros macht sich die Krise bemerkbar: Viele Eltern fallen derzeit aus, weil sie aufgrund der Schul- und Kitaschließungen ihre Kinder betreuen müssen. Gerade einfache Bürotätigkeiten können von Aushilfen übernommen werden. So werden die Fachkräfte wenigstens stundenweise ersetzt und die Arbeit stapelt sich nicht endlos. Jura- und Marketingstudenten etwa können in entsprechenden Kanzleien/Unternehmen zudem mit ihrem Know-How punkten - und sammeln jede Menge Erfahrung für ihre bevorstehende Karriere.

Finanzseminar Studenten Hochschulinitiative Deutschland
Finanzseminar Studenten Hochschulinitiative Deutschland

Ehrenamtliche Tätigkeiten in schweren Zeiten

In solch einer Notlage, die uns alle betrifft und in der es um Leben und Tod geht, ist ein Nehmen und Geben gefragt. Nicht immer stehen die entsprechenden Mittel zu Verfügung, was eben auch unentgeltliche Hilfe erfordert. Wie wichtig eine ehrenamtliche Tätigkeit für dein Studium sein kann, hast du bereits in anderen Artikeln unseres Blogs erfahren. Im aktuellen Fall kann dein Engagement sogar Leben retten, zum Beispiel, wenn du für ältere oder vorerkrankte Menschen einkaufen gehst und damit deren Ansteckung mit COVID-19 verhinderst. Dir dient es als abwechslungsreicher Zeitvertreib, wo gerade eh nicht viel anderes stattfinden darf. Auf dieser Seite findest du Tipps für weitere Hilfsaktionen, auch in unserem Blog haben wir einen ganzen Beitrag dazu: "Ehrenamtliche Unterstützung für das DRK, die Gesundheitsämter und die Malteser während Corona".

Finanzielle Hilfen für Studenten während des Corona-Ausnahmezustandes

Solltest du in dieser vorlesungsfreien Zeit auf einen alternativen Nebenjob angewiesen sein, jedoch keinen bekommen, mit dem du deine Grundausgaben decken kannst, wirst du an manchen Unis hiermit aufgefangen: Das Studentenwerk in Göttingen sowie Hamburger Universitäten bieten einen Hilfsfond an, mit dem du finanziell unterstützt wirst. Auf diese Weise sollen Verdienstausfälle ausgeglichen werden. Dafür benötigst du lediglich eine Bescheinigung jeglicher Art, die dein bisheriges (und nun entfallendes) Arbeitsverhältnis bestätigt. Solltest du nicht das Glück haben, an einer dieser Hochschulen zu studieren, erkundige dich einfach bei deiner Uni, wie sie mit der Situation umgehen.

Und noch ein Tipp: Durch die Corona-Krise kann in manchen Fällen ein BaföG-Anspruch entstehen, der vorher nicht bestanden hat. Für Studenten, die nun in finanzielle Nöte geraten sind, lohnt sich daher die Neuprüfung eines Antrags. Mehr Informationen findest du in diesem Artikel.

Gemeinsam durch die vorlesungsfreie Zeit

Spätestens, wenn die gesamte Gesellschaft von einem Notstand betroffen ist, wird Solidarität umso wichtiger. Aktuell bedeutet das: Neben dem freiwilligen Helfen kannst du als Student gleichzeitig profitieren und was Gutes tun, indem du dich in systemrelevanten Branchen nach Jobs umschaust.

Zudem zeigen kreative Ideen wie Online-Vorlesungen, Nachhilfe über Videochats, die Versandvariante des inhabergeführten Einzelhändlers oder der Burger-Verkauf aus dem Restaurantfenster einmal mehr, was geht, wenn man nur will - und muss. Durch die Unterstützung all derer, die mit ihren alternativen Arbeitsmethoden ihren Unterhalt (und den ihrer Angestellten) sichern, halten wir das System einigermaßen am laufen. Nur gemeinsam lässt sich dieser Ausnahmezustand meistern. Und eines ist sicher: Wir sind nicht allein!

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