Das Literaturverzeichnis - Wie du es richtig erstellst
von Annkathrin, 23. März 2021
Annkathrin, 23. März 2021
Deine Hausarbeit ist geschrieben, doch du weißt nicht, wie du deine verwendeten Quellen nun im Literaturverzeichnis richtig angibst? Dann ist dieser Artikel genau richtig für dich - übrigens auch für deine Bachelor- und Masterarbeit!
Das Literaturverzeichnis macht die wissenschaftliche Arbeit erst zu einer solchen, da die Darstellung der Quellen eine der höchsten Vorschriften des wissenschaftlichen Arbeitens ist. Hier führst du alle Quellen auf, die du verwendet hast, würdigst damit die Originalautorenschaft und vermeidest das Plagiat. Dank der Quellenangaben können Personen, die deine Arbeit lesen, bei Bedarf etwas selbst nachschlagen. Dabei musst du allerdings ein paar Formalia und Regeln beachten, die wir in diesem Artikel darstellen wollen.
Was gehört ins Literaturverzeichnis?
Alle Quellen, die du in deiner Arbeit verwendet hast, gehören in das Verzeichnis. Dazu gehören die Texte, die du in deiner Arbeit zitiert oder paraphrasiert hast. Dabei ist unerheblich, ob du in Fußnoten oder im Text zitiert hast, so oder so musst du alle Quellen am Ende noch einmal angeben. Auch der Zitierstil nimmt keinen Einfluss darauf, ob du ein Verzeichnis brauchst oder nicht, er sorgt lediglich dafür, dass die Angaben anders dargestellt werden. Nicht in das Verzeichnis kommen die Quellen, die du in Vorbereitung auf die Arbeit gelesen, aber nicht zitiert hast, sowie Daten von qualitativen Forschungen oder statistische Daten.
Wie gebe ich die Quellen richtig an?
Beim Literaturverzeichnis erstellen ist es wichtig darauf zu achten, welcher Zitierstil vorgegeben wurde. Dieser entscheidet darüber, wie du die Quellenangaben formatierst. Die Angaben an sich bleiben jedoch immer gleich: Autor*in, Titel, Erscheinungsjahr, Erscheinungsort, Auflage, Verlag, Herausgeber*in. Bei Internetquellen kommen die URL und ein Abrufdatum hinzu. Bei mehreren Autor*innen listest du sie in der Reihenfolge auf, wie die Quelle es selbst angibt. Die Namen werden dann durch ein Semikolon getrennt und bei mehr als drei Namen wird "u.a." oder "et al." verwendet.
- Quellenangabe nach Harvard-Zitierweise: Name, Vorname (Jahr): Titel: Untertitel, Auflage, Ort: Verlag.
- Quellenangabe nach Deutscher Zitierweise: Name, Vorname: Titel: Untertitel, Auflage, Ort: Verlag, Erscheinungsjahr.
Es gibt natürlich noch viele weitere Zitierweisen - zur APA-Zitierweise haben wir einen ganzen Beitrag geschrieben -, aber diese beiden werden häufig verwendet. Zudem sind dies die Zitierweisen für Monographien, bei Sammelbänden oder Zeitschriften verändert sich das Format wiederum. Besonders wichtig ist es darauf zu achten, dass am Ende jeder Angabe ein Punkt steht und alle Angaben einheitlich formatiert sind.
Aufbau des Verzeichnisses
Das Literaturverzeichnis wird alphabetisch nach den Nachnamen der Autor*innen geordnet. Manchmal kann es auch vorkommen, dass dir vorgegeben wird, dein Verzeichnis in Primär- und Sekundärliteratur zu unterteilen. Dann ordnest du einfach pro Kategorie die Namen alphabetisch. Wenn du mehrere Quellen eines Autors bzw. einer Autorin verwendet hast, ordnest du diese chronologisch nach den Jahren, in denen sie erschienen sind, beginnend mit dem ältesten Werk. Kommen mehrere Werke aus demselben Jahr von derselben Person vor, kennzeichnest du sie mit Buchstaben hinter der Jahreszahl (z. B. 2020a, 2020b usw.), um sie klar unterscheiden zu können. Zitierst du sowohl Werke eines Autors bzw. einer Autorin, die die Person alleine geschrieben hat, als auch Werke dieser Person mit anderen zusammen, nennst du zuerst die Einzelpublikationen.
Die Formatierung
Das Literaturverzeichnis wird genauso formatiert wie die restliche Arbeit auch. Die verschiedenen Angaben werden direkt untereinander geschrieben, ohne Aufzählungspunkte, -striche oder Ähnliches davor zu setzen. Es ist eine gängige Vorgehensweise, bei jeder Quellenangabe alle Zeilen bis auf die erste ein Stück einzurücken, um eine bessere Übersicht zu schaffen. Dies ist allerdings nicht unbedingt erforderlich, sofern dein Dozent nicht explizit darum bittet. Allgemein gilt bei der Formatierung vor allem das, was dein Dozent oder die Prüfungsordnung deiner Hochschule/Universität dir vorgibt. Sollten Vorgaben unklar sein oder fehlen, solltest du beim Dozenten nachfragen.
Ganz wichtig: Das Verzeichnis steht immer am Ende, hinter deiner wissenschaftlichen Arbeit, jedoch noch vor dem Anhang und der eidesstattlichen Erklärung.
Die automatische Erstellung mithilfe von Word
Das Angebot an Programmen, die dir bei der Verwaltung und Organisation deiner Literatur helfen können, ist groß. Die meisten dieser Programme bieten auch die automatische Erstellung des Verzeichnisses an. Doch wusstest du, dass Word dieses Feature ebenfalls anbietet? Dabei werden alle Quellen, die du in deinem Dokument einfügst, automatisch zusammengestellt. Zusätzlich kannst du aus verschiedenen Formatvorlagen auswählen. Im Folgenden eine kurze Anleitung zu der automatischen Erstellung des Verzeichnisses mit Word:
Zunächst stellst du dazu unter Referenzen - Formatvorlage im Drop Down Menü den richtigen Zitationsstil ein. Danach klickst du auf Quellen verwalten, welches du ebenfalls unter Referenzen findest. Damit sollte sich der Quellenmanager öffnen. Hier klickst du auf Neu und öffnest damit das Fenster, in dem du deine Quelle eingeben kannst. Neben dem Feld alle Literaturverzeichnisfelder kannst du ein Häkchen setzen, wenn dir noch Felder für die Eingabe fehlen, zum Beispiel bei Sammelbänden oder Zeitschriften. Hast du alles eingetragen, klickst du auf OK, dann wird dir die Quelle im Quellenmanager im vorher gewählten Zitierstil angezeigt. Hast du hier alle Quellen eingetragen, kannst du auf Literaturverzeichnis klicken und Word erstellt dir dein Verzeichnis. Denke aber unbedingt daran dieses zu aktualisieren, solltest du danach noch Änderungen vornehmen!
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Zusammenfassung: Dos und Don'ts für dein Literaturverzeichnis
Das Ganze ist natürlich sehr viel Text auf einmal, Papier ist ja bekanntlich geduldig - oder in diesem Fall der Bildschirm. Aus diesem Grund haben wir euch die wichtigsten Punkte noch einmal übersichtlich zusammengefasst:
Die Dos beim Literaturverzeichnis
- Quellen angeben, die du im Text zitierst oder paraphrasierst
- Zitierstil konsequent durchhalten
- vollständige Angaben machen, fehlende Informationen kennzeichnen
- Sortierung: alphabetisch, ältere Publikationen vor jüngeren, Einzelpublikationen vor Werken mit anderen Autor*innen
- über Vorgaben bei der Formatierung informieren und diese strikt einhalten
- Abkürzungen nutzen: Seite - S.; Heft - H.; Jahrgang - Jg.
Die Don'ts beim Literaturverzeichnis
- Quellen angeben, die du nur gelesen, aber nicht zitiert hast
- Daten qualitativer Forschungen oder statistische Daten angeben
- Aufzählungspunkte oder -striche vor die Quellenangaben setzen
- Verwendung von unsicheren oder unseriösen Quellen
- Auslassen von Quellen, die zitiert wurden