Warum ein Urlaubssemester mit einem Praktikum ein Karrieresprung sein kann!

Hochschulinitiative Deutschland

von Diana, aktualisiert am 10.02.2021

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Diana, aktualisiert am 10.02.2021


Gerade an den Universitäten lässt der Bezug zur Praxis immer wieder zu wünschen übrig. Die Theorie steht in vielen Studiengängen im Vordergrund und lässt die Student*innen mit dem Gefühl zurück, nicht richtig auf das Berufsleben vorbereitet zu sein. Viele Unis haben deshalb ein Praxissemester in den Studienplan integriert, das den Praxisbezug herstellen soll. Doch ein Praktikum von vier, sechs oder acht Wochen in einem Unternehmen gibt nur einen sehr kleinen Einblick in die vielen Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt.

Karriereplattform Talentagent
Karriereplattform Talentagent

Viele Student*innen möchten mehr ausprobieren, verschiedene Branchen kennenlernen, ihre Chancen und Möglichkeiten abwägen. Doch oft fehlt dafür schlicht die Zeit. Geht es dir vielleicht auch so? Eine Möglichkeit, um diese fehlende Zeit zu bekommen, ist das Urlaubssemester. Es verschafft dir Zeit, um Praxiserfahrung zu sammeln und deiner Karriere auf die Sprünge zu helfen. Was es dabei zu beachten gilt, haben wir für dich zusammengefasst.

Was genau ist eigentlich ein Urlaubssemester?

Ein Urlaubssemester ist ein Semester, in dem du zwar in der Uni immatrikuliert, jedoch von allen Lehrveranstaltungen und Prüfungen befreit bist. Es ist eine offizielle Unterbrechung des Studiums, ohne dass du deinen Studienplatz verlierst. Der Vorteil ist, dass dir dieses Semester nicht als Fachsemester angerechnet wird und somit auch nicht in die Regelstudienzeit einfließt. Nach dem Urlaubssemester machst du also genau dort weiter, wo du aufgehört hast. Klingt bis hierhin erstmal sehr gut, oder? Ein Urlaubssemester bekommt man jedoch nicht einfach so. Man muss es immer offiziell bei der Hochschule beantragen und es wird nur unter ganz bestimmen Bedingungen bewilligt.

Unter welchen Umständen kann ein Urlaubssemester beantragt werden?

Die Bezeichnung “Urlaubssemester“ hält in der Realität nicht ganz, was sie verspricht: Urlaub im Sinne von Freizeit, Entspannung, Sonne, Strand und Meer wird nicht als Grund für die Befreiung vom Studium akzeptiert. Ein Urlaubssemester soll vielmehr Spielraum für Ungeplantes, Unumgängliches oder karrierefördernde Maßnahmen geben. Akzeptierte Gründe für eine Beurlaubung sind beispielsweise folgende:

  • Kompetenzförderung (z.B. Auslandssemester, Praktikum im Inland, Auslandspraktikum ...)
  • Wirtschaftliche Notlage (z.B. Vollzeitjob zur Finanzierung des Studiums)
  • Allgemeine Notlage (z.B. Krankheit, Pflege von Angehörigen, ...)
  • Schwangerschaft, Mutterschutz, Elternzeit
  • Gesellschaftliche Leistungen (z.B. FSJ, Ehrenamt, ...)
  • Besondere Umstände (z.B. Verbüßen einer Freiheitsstrafe)

Alle Gründe müssen meist mit Nachweisen, wie Verträgen, Attesten oder Beschlüssen, belegt werden. Wenn du das Urlaubssemester für dein Praktikum beantragst, solltest du also den Praktikumsvertrag bereits in der Tasche haben.

Welche Vorteile bringt ein Urlaubssemester mit Praktikum?

Wie du gesehen hast, bietet ein Urlaubssemester einige Vorteile. Wenn dein Fokus auf der Karriere liegt, ist ein Praktikum jedoch die beste Option für dich, um das Urlaubssemester richtig zu nutzen. Wenn du dir ein Semester Zeit nimmst und sie in ein Praktikum investierst, kannst du den Grundstein für deine Karriere legen und dir schon während des Studiums einen entscheidenden Vorteil in der Arbeitswelt verschaffen. Du bekommst die Chance auf viele Vorteile für deine Karriere:

Mit diesen Vorteilen hast du einen Vorsprung vor allen, die einfach nur das verpflichtende Praxissemester genutzt haben. Du kannst potentiellen Arbeitgebern zeigen, dass du an der Praxis interessiert bist und Zeit investierst, um dich einzuarbeiten und den Berufsalltag kennenzulernen. Du stellst dich mit diesem zusätzlichen Praktikum gleich mehrere Stufen auf der Karriereleiter weiter nach oben.

Welche Risiken hat ein Urlaubssemester?

Natürlich hat alles immer zwei Seiten, auch ein Urlaubssemester. Neben den vielen Vorteilen solltest du einige Aspekte bei der Planung beachten, um Risiken oder Probleme zu vermeiden.

Das größte Risiko ist die Finanzierung: Wenn du Bafög beziehst, hast du während des Urlaubssemesters keinen Anspruch auf die Leistung. Es gibt hier lediglich eine Ausnahme: Nutzt du das Urlaubssemester als Auslandssemester, kannst du Auslandsbafög beantragen und deine Finanzierung weiterhin mit dem Bafög sichern. Machst du dein Praktikum jedoch in Deutschland, solltest du darauf achten, dass du dich damit ausreichend finanzieren kannst und auch ohne Bafög deine Kosten decken kannst. Das Gute ist: Nach dem Urlaubssemester bekommst du dein Bafög regulär ausgezahlt, da das Urlaubssemester nicht als Fachsemester gilt.

Ein weiteres Risiko, das du einplanen solltest, ist die Ablehnung deines Antrags. Sieht die Hochschule deine Begründung als nicht ausreichend an, kannst du die Ablehnung meist nicht umgehen. In diesem Fall bleiben dir nur zwei Optionen: Du ziehst das Studium weiter durch oder du lässt dich exmatrikulieren. Die Exmatrikulation solltest du jedoch nur als letzte Option in Erwägung ziehen, da dein Studienplatz dann weg ist und du ohne Abschluss abbrichst. Das lässt sich bei potentiellen Arbeitgebern schwer erklären und kann dich in deiner Karriereplanung um einiges zurückwerfen.

Warum du keine Angst haben solltest, dass es verschwendete Zeit ist?

Trotz der vielen genannten Vorteile haben viele Student*innen Bedenken, dass das Urlaubssemester verschwendete Zeit sein könnte. Objektiv betrachtet, ist es jedoch in keinem Fall verschwendete Zeit. Die genannten Vorteile sprechen für sich und selbst wenn du im Praktikum nur Kaffee kochst oder vor dem Kopierer stehst, bekommst du einen Einblick in die Arbeitsweisen eines Unternehmens, du hast das Praktikum im Lebenslauf stehen und kannst damit Praxiserfahrung nachweisen. Außerdem hast du es immer selbst in der Hand: Wenn dich deine Vorgesetzten zum Kopieren schicken, wirf Ideen ein, mach Vorschläge zu Projekten, bring dich in den Arbeitsprozess mit ein und ignoriere die lästige Kopierarbeit (erledige sie aber trotzdem ;) ).

Du hast viele Möglichkeiten, dich selbst während des Praktikums einzubringen, sodass du aktiv mitarbeiten und Erfahrungen sammeln kannst und du deine Zeit nicht sinnlos mit Kaffeemaschinen und Kopierern verbringen musst. Sicher gibt es Umstände, die den Nutzen eines Praktikums mindern, doch wenn du aktiv die Zügel in die Hand nimmst und dich einbringst, hast du die größten Chancen, etwas zu lernen und deine Zeit sinnvoll zu nutzen. Denn es kommt immer auch darauf an, was du draus machst!

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