Leben im Studentenwohnheim - ein Survival Guide

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von Maria, 22. September 2020

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Maria, 22. September 2020


Das Wintersemester steht vor der Tür und wie jedes Jahr bedeutet das, dass der Ansturm auf Wohnungen, WG-Zimmer und Plätze in den Studentenwohnheimen eröffnet ist. Wer eine Zusage für einen Wohnheimsplatz bekommt, kann erstmal durchatmen und die Wohnungssuche als beendet erklären. Aber plagen dich noch Zweifel, ob du dich dort überhaupt wohlfühlen wirst?

Für die einen ist das Wohnheim ein sinnvoller Einstieg in den Studienalltag, für die anderen der wahrgewordene Alptraum. Im Folgenden räumen wir auf mit den Vorurteilen, indem wir dir die wichtigsten Vor- und Nachteile aufzählen und einen Survival Guide an die Hand geben. Mit unseren hilfreichen Tipps zur Eingewöhnung, zur Einrichtung deines Zimmers und zum Zusammenleben mit den Mitbewohnern steht deinem Leben im Studentenwohnheim nichts im Wege!

Welche Vorteile bietet dir ein Studentenwohnheim?

Ein Wohnheim bietet dir einige Vorteile gegenüber einer WG oder einer eigenen Wohnung. Gerade als Student oder Studentin im ersten Semester erleichtert es dir den Einstieg in den aufregenden Studienalltag. Wenn alles um dich herum neu ist - Kommilitonen, Hörsäle, Vorlesungen und vielleicht sogar die Stadt, in der du lebst - bist du um jede kleine Rettungsinsel dankbar. Das Studentenwohnheim ist eine solche, denn hier musst du im Voraus nicht viel organisieren und die Bewerbung läuft meist online ab. Du sparst dir nervige Besichtigungstermine, was gerade, wenn du aus einiger Entfernung kommst, von Bedeutung ist. Daneben findest du normalerweise sehr schnell sozialen Anschluss und wohnst in unmittelbarer Nähe zu deiner Hochschule.

Nicht zu vernachlässigen ist der Kostenfaktor: Wohnheime sind eine günstige Alternative zu Privatwohnungen, da die Studentenwerke sie bezuschussen. Der Verband deutscher Studentenwerke beziffert die Bruttomiete im Durchschnitt auf rund 250 Euro monatlich (Quelle: Deutsches Studentenwerk), was deutlich unter den Mietkosten am regulären Wohnungsmarkt liegt. Und darin enthalten sind in der Regel bereits alle Nebenkosten wie Strom, Wasser und Internet.

Studenten verbringen gemeinsam Zeit

Leben im Studentenwohnheim - Gibt es Nachteile?

Natürlich ist das Wohnheim keine eierlegende Wollmilchsau - das Leben dort bietet auch Nachteile. Die Studentenwerke begrenzen die Wohndauer, so dass du gegebenenfalls eine erneute Wohnungssuche in zwei bis drei Jahren in Betracht ziehen musst. Privat verwaltete Studentenwohnheime verpflichten die Bewohner häufig, sich in der Hausverwaltung oder der Organisation von Festen einzubringen. Außerdem hast du im Wohnheim normalerweise keine Möglichkeit, die Auswahl deiner Mitbewohner oder Stockwerkskollegen zu beeinflussen. Du weißt also im Voraus nie, wie du mit ihnen zurechtkommen wirst. Dass ihr willkürlich "zusammengewürfelt" werdet, kann Nährboden für mangelndes Zuständigkeits- bzw. Gemeinschaftsgefühl des Einzelnen sein. Dementsprechend dürfte die Sauberkeit oder der Zustand gemeinsam genutzter Gegenstände und Räumlichkeiten leiden.

Sicherlich kann man solche Aussagen nicht verallgemeinern, denn jedes Studentenwohnheim ist anders. Warum wir das trotzdem so drastisch darstellen? Wir wollen hier ehrlich sein und dich auf potenzielle Probleme hinweisen. Allerdings gibt es genügend Möglichkeiten, die deine Eingewöhnung erleichtern und deine Zeit im Wohnheim unvergesslich und wunderschön machen.

Unser Survival Guide für das Leben im Wohnheim

Wir haben uns umgehört und wollen dir die hilfreichsten Tipps für den optimalen Start im Wohnheim präsentieren. So weißt du schon jetzt, was auf dich zukommt, und kannst dich auf den Einzug vorbereiten. Also los geht's!

So meisterst du den Anfang mit Bravour

Sei offen und stelle dich deinen neuen Nachbarn vor. Ob du jedem Mitbewohner einzeln einen Besuch abstattest oder bei einem gemeinsamen Kennenlernen alle zeitgleich, ist egal. Noch leichter knüpfst du die ersten Kontakte, wenn du deinen Mitbewohnern einen Einstand sponsorst. Selbstgebackenes oder eine Kiste Bier haben noch jeden aus seinem Zimmer gelockt! Gleichzeitig kannst du in diesen Gesprächen die alten Hasen identifizieren. Die stehen dir sicherlich gerne mit Rat und Tat zur Seite, wenn du Fragen oder Probleme hast. Wichtig ist, am Anfang zu klären, wie ihr die Gemeinschaftsräume (z. B. Küche, Bad, Abstellkammer) und -gegenstände (wie Staubsauger oder Waschmaschine) nutzt. Aber auch zu anderen Neulingen entsteht so direkt Kontakt.

In den neuen vier Wänden wie zuhause fühlen

Die Zimmer in Wohnheimen sind überwiegend mit Bett, Schrank und Schreibtisch ausgestattet. Ein möbliertes Zimmer ist Fluch und Segen zugleich. Was dir einerseits den Gang ins Einrichtungsgeschäft und hohe Kosten erspart, hindert dich andererseits daran, das Zimmer exakt nach deinen Vorstellungen einzurichten. Um dich trotzdem wie zu Hause zu fühlen, putze dein neues Heim gründlich und beseitige alle Spuren des Vormieters, bevor du dich ausbreitest. Du wirst überrascht sein, wie viel das ausmacht!

Vorhänge, Bettwäsche, Teppiche und Co. setzen individuelle Akzente in deinem Zimmer. Mit Fotos deiner Liebsten, Pflanzen, Lichterketten etc. sorgst du dafür, dass das 08/15-Wohnheimzimmer zum stylischen Hingucker wird!

Auch der ein oder andere Gebrauchsgegenstand darf im Wohnheimzimmer nicht fehlen. Das sind unsere Top-5-Empfehlungen:

  1. Lärmschutz - Einweg-Ohrstöpsel oder geräuschreduzierende Kopfhörer schützen dich vor ungewollten Lärmbelästigungen.
  2. Trinkwassersprudler - Wasser schleppen satt? Hiermit sparst du dir den Gang zum Supermarkt und tust gleichzeitig der Umwelt etwas Gutes.
  3. Schreibtischstuhl - Gerade in der Prüfungsphase wirst du viel Zeit am Schreitisch verbringen. Beuge Rückenschmerzen und Verspannungen mit einem bequemen Stuhl vor.
  4. Kissen - Meist passt kein Sofa oder Sessel in ein Wohnheimzimmer. Mit den richtigen Kissen entspannst du gemütlich im Bett.
  5. Kaffee- oder Teestation - Kaffeemaschine oder Wasserkocher liefern dir mit wenigen Handgriffen die notwendige Dosis Koffein bzw. Flüssigkeit für deinen Studi-Alltag.

Ratgeber für das Zusammenleben mit den Mitbewohnern

Wie bereits als Nachteil thematisiert, sind Putzverweigerer ein verbreitetes Phänomen im Studentenwohnheim. Ein Putzplan schafft hier Abhilfe. Fair verteilte Aufgaben beispielsweise im wöchentlichen Wechsel sorgen für klare Zuständigkeiten.

Studenten kochen gemeinsam

Häufig halten die Studentenwerke ein gewisses Kontingent an Zimmern für ausländische Studierende bereit. Deswegen triffst du an keinem anderen Ort mehr Menschen aus verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Hintergründen. Wer die Internationalität als Vorteil sieht, lernt andere Kulturen kennen und erfährt viel über die Gewohnheiten in anderen Ländern.

Sei es anlässlich eines Geburtstages, zur Feier des Semesterendes oder ohne benennbaren Grund - verbringe Zeit mit deinen Mitbewohnern. Gemeinsame Unternehmungen oder Party-Abende schweißen zusammen. Und wer weiß, ob nicht die ein oder andere das Studium überdauernde Freundschaft daraus entsteht?

Rein ins Studentenleben mit einem möblierten Zimmer im Wohnheim

Auch wenn das Leben im Studentenwohnheim Nachteile bietet, überwiegen besonders für frischgebackene Studenten die Vorteile. Der geringe organisatorische Aufwand bei der Wohnungssuche und die Möglichkeit, schnell Menschen kennenzulernen, stehen hier im Vordergrund. Unvoreingenommenheit und Offenheit erleichtern dir den Umgang mit den neuen Mitbewohnern. Mit einem nach deinem Geschmack dekorierten und mit persönlichen Gegenständen ausgestatteten Zimmer fühlst du dich dort trotz Möblierung von Anfang an gut aufgehoben. So wird dein Wohnheimzimmer zum Ausgangspunkt für ein erfolgreiches und unvergessliches Studentenleben. Wir wünschen dir viel Erfolg für dein Studium - du rockst das!